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No. 136.
Düsseldorf, 4. August 1909.
Erscheint jeden Mittwoch.
Nachdruck des Inhalts, auch auszugsweise, verboten.
Begleitende Musik im Kinotheater.
Von O. Melcher.
Pie Wege, die zur Lösung der dem Pianisten ««der gar
dem Orehester im Kinotheater gestellten Aufgaben führen,
-md zahlreich, aber «*s werden auch andere befangen, «lie
nicht nach Rom oder zu einem ausverkauften Hause und
zum besseren Renommee des Theaters führen. Pie noch
frisene Operettenmelodi«*. die klassische Sonate, hülxtehe
I ingeltangelpotpourri und Improvisationen von musikali¬
schem Wert. Volksweisen und kühn erdichtete Tonsemälde
S| nfonien und musikalische Scherze, alles das hat im
gegebenen Augenblick seine Berechtigung und vermag
die Wirkung der Vorführung in h«>hem und höchstem
Brade zu verstärken.
Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein. Die Musik
kann au~h abschwachend auf die Vorführung wirken.
Pass ein tragischer Vorgang auf der weissen Wand durch
«••gleitend«“ Melodien aus der walzerfreudigen lustigen
” itwe nicht an ergreifender Tiefe gewinnt, weiss i«*d«*r
un«l dieser häufig zu beobachtende musikalische Fehltritt
,s t in dieser Zeitschrift schon des öfteren gerügt worden.
j*' r Ruf der Kinotheater leidet s«*hr untei solchen Vor¬
kommnissen. besonders, da diese Theater nicht mit Unrecht
als .-üe geeignetsten Bildungsstätten beachtet zu sein
"'insehen. Tst zufällig ein Lehrer, eine Gouvernante
«d«T irgend ein gebildeter Mensch von einigem Einfluss
zugegen, wenn der Vorführung ein solcher, jedem Kinde
erkennbarer Lansus unterläuft, so wird man in der mehr
«d«-r weniger öffentlichen Meinung des Städtchens bald
hören können, dass die Kinotlieater das Gegenteil von
’ldungsinstituten sind. Wie der Wirt die Pflege seines
N'er«-s, so sollte auch der Kinobesitzer die Art seiner Vor-
'‘hrnng schon aus geschäftlichen Gründen ständig lieaohten.
uaniit auch das Kino-Gewerbt* zu künstlerischen und
musikalischen Traditionen gelangt, wie di«* anderen, weit
alteren Gewerbe aus solchen Traditionen die grössten Vor-
.. e ziehen. Es macht häufig den Eindruck, als sei das
• rständnis der vorgeführten Bilder sowohl für die Theater¬
leitung als auch für «len Pianisten eine langw«*iligi- Sache,
mit der sich das Publikum beschäftigen kann.
Andererseits hals* ich gefun«l«*n. dass tlurch ein Zuviel
an Aufmerksamkeit und durch die Sucht. all«*s und j«*«les
hegl«*iten zu wollen, «li«* Wirk ng cin«»s Bildes elM*nfalls
gest«'»rt werden bann. Entwed«-i «ler Musiker missversteht
den Gharakter einer Szene öderer Iwtont in seiner B«*gl«*itiing
zuviel nebensächliche Dinge. Nehmen wir einmal an.
es handle sich um «lie Vorführung d«*s bekannten Film
Sehi«*nenzieherei in einem Stahlwerk. Per Pianist im
Kinoth«*ater wird sieh vielleicht frag«*n: was soll ich dabei
tun ? Von Begl«*itung kann doch nicht d»e R«*d«> sein
hei der völligen Troc-kenheit des Gegenstandes, von ..Ver¬
hütung“ d«*r sichtbaren Vorgänge durch Tmnrovisationen
noch weniger. Trotzdem habe ich einmal eine solche
Vertonung geh«'»rt. Mit der Entwi«-k**lumr de« glühenden
Kisenhloeks zur imm«*r länger, dünner und kält«*r werdend«*n
Eis«*nbahnschiene hielt die Musik. «l«>r «*in zuerst glühende«
Motiv zugrund«* lag. in harmnnisoh«*r Fo’ge Schritt Kam
di** Schiene länger und dünner aus «l«*r Walze, so ksnt das
glühende Motiv auch länger und diinn«*r ans dem Klavier.
Pi«* Sache war äusserst spasshaft und «»rgötzUeh. das Ganze
aber war ein 11k. der mir wenig geeignet schien, die beleb-
renden Eigenschaften des Film in das r«»chtc Lieht zu
rücken.
Gerade «lie frei«*, den Vorgängen im Bilde naehgph«*n«le
Vertonung kann leicht in groben Unfug ausarten, so s«*hr
sie manchmal bei humoristischer. Film angebracht zu sein
scheint.
Es kommt sehr häufig vor. dass Dramen in zu peinlich
kleinlicher Weis«* begleitet w«*rfl»*n. Kaum zeigt sich auf
dem Film ein Mann mit einem Schwert, so Tuirt man au«-h
««•hon zart«* Anklänge an das bekannte Schwert an meint*r
linken. Nimmt der Sohn Abschied, heisst «*s sofort:
Muss i denn, muss i denn zum Städle hinaus. Ich hatte
öfters Gelegenheit einen Pianisten zu hören. «Ter — es muss
eingestanden werden — zur grössten Freude seines Publi¬
kums aus der Begleitung eines Dramas einfach ein Potpourri
machte. Tch schätze, dass er mit ungefähr zwanzig oder
«Treissig Piecen s«*inen musikalischen Begleitungslxthirf
deckte. Dieses Verfahren ist einfach, billig uiul soweit
«*s sieh um ein Publikum von gleu-h einfachem un«l billigem
Geschmack handelt, probat. Eine gediegen«* Vorführung
verlangt jed«x*h etwas mehr. Wenigstens sollte der Haupt-
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No. 136.
Düsseldorf, 4. August 1900.
Erscheint jeden Mittwoch.
Nachdruck des Inhalts, auch auszugsweise, verboten.
Begleitende Musik im Kinotheater.
Von O. Melcher.
Die Wege, die zur Lösung der dem Pianisten oder gar
•li ni Orchester im Kinotheater gestellten Aufgal>en führen.
*ind zahlreich, alter es werden auch andere befangen, die
nicht nach Rom oder zu einem ausverkauften Hause und
zum besseren Renommee des Theaters führen. Die noch
frische Operettenmelodie, die klassische Sonate, hübsche
I »geltangelpotpourri und Tmnrovisationen von musikali-
Imin Wert. Volksweisen und kühn erdichtete Tongemiilde.
Sinfonien und musikalische Scherze, alles das hat im
"'■'-'"frenen Augenblick seine Berechtigung und vermag
die Wirkung der Vorführung in hohem und höchstem
Oade zu verstärken.
Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein. Di*» Musik
kann au-h absch wachend auf die Vorführung wirken.
Hass ein tragischer Vorgang auf der weissen Wand durch
^'gleitende Melodien aus der walzerfreudigen lustigen
W itwe nicht an ergreifender Tiefe gewinnt, weiss jeder
und dieser häufig zu beobachtende musikalische Fehltritt
,st in dieser Zeitschrift schon d»*s öfteren gerügt worden.
Ruf der Kinotheater leidet sehr unter solchen Vor¬
kommnissen. besonders, da diese Theater nicht mit Unrecht
_ die geeignetsten Bildungsstätten beachtet zu sein
"jinschen Tst zufällig ein Lehrer, eine Gouvernante
oder irgend ein gebildeter Mensch von einigem Einfluss
zugegen, wenn der Vorführung ein solcher, jedem Kinde
erkennbarer Lansus unterläuft, so wird man in der mehr
uder weniger öffentlichen Meinung des Städtchens bald
huren können, dass die Kinotheater das Gegenteil von
' dungsinstituten sind. Wie der Wirt die Pflege seines
'eres, so sollte auch der Kinobesitzer die Art seiner Vor-
"hrnng schon aus geschäftlichen Gründen ständig beachten.
' aniit auch das Kino-Gewerbe zu künstlerischen und
ujusikalisehen Traditionen gelangt. wie die anderen, weit
* "®*** Gewerbe aus solchen Traditionen die grössten Vor-
Pile ziehen. Es macht häufig den Eindruck, als sei das
' rständnis der vorgeführten Bilder sowohl für die Theater¬
leitung als au"h für den Pianist-!, eine langweilige Sache,
mit der sich das Publikum liesc häftigen kann.
Andererseits hal>e ich gefunden, dass durch ein Zuviel
an Aufmerksamkeit und durch die Sucht, alles und jede*
begleiten zu wollen, die Wirk mg eines Bildes ebenfalls
gestört werden kann. Entwedtr der Musiker missversteht
den Charakter einer Szene »derer lietont in seiner Begleitung
zuviel nebensächliche Dinge. Nehmen wir einmal an.
es handle sieh um die Vorführung des lx*kannten Film
Sehienenzi -herei in einem Stahlwerk Der Pianist im
Kinotheater wird sieh vielleicht fragen: was soll ich dabei
tun ? Von Begleitung kann doch nicht d'e R*-de sein
hei der völligen Trockenheit des Gegenstandes, von ..Ver¬
tonung“ der sichtbaren Vorgänge durch Tmnrovisationen
noch weniger. Trotzdem hal»e ich einmal eine solche
Vertonung gehört. Mit der Entwickelung des glühenden
Kisenhloeks zur immer länger, dünner und kälter werdenden
Eisenbahnschiene hielt die Musik, der ein zuerst glühendes
Motiv zugrunde lag. in harmonischer Fo'ge Schritt. Kam
die Schiene länger und dünner aus der Walze, so kam das
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verlangt jedoch etwas mehr. Wenigstens sollte der Haupt-
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Der Klnemafoeranh — Dfisseldnrf.
wert auf <len Stimnningsoharakter der Bilder und dessen
musikalischer H«*rau«arlx*it ung gelegt werden. Das nähere
Eingehen auf d : e Einzelheiten der Handlung oder sogar
auf «lie Gegenstände der Darstellung führt allzuleicht
zu Taktlosigkeiten oder musikalischen Spielereien.
Andererseits ist es geradezu ein Kunststück, einen
landschaftlichen oder belehrenden Film durch die .Musik
in seiner Wirkung auf das Publikum aLzusch wachen. Dass
es möglich ist. halte ich weiter oben schon gezeigt. Was
nun die Begleitung solcher musikalisch wenig anregender
Film anhetrifft. so ist sicher, dass jede melodische, flüssige
und angenehme Musik einem Publikum c.ie Vorstellung gibt,
sieh nicht in einem nüchternen Raume «»der vor einem
nüchternen (Gegenstände zu befinden. D is Sitzen auf harten
Bänken, selltst »las Stehen wird dem Publikum erleichtert,
wenn es Musik hört. Kine leichte, fliessende Musik lenkt
daher die Aufmerksamkeit von einem Itelehrenden Film
nicht ab. sondern vermehrt die Aufnahmefähigkeit und
die Geduld des Publikums.
Die Vorführung eines humoristischen Bildes kann
durch die Musik ganz ausserordentlich gesteigert. nlx>r auch
abgeschwacht werden. Das Kino-Publikum hat im all¬
gemeinen «‘inen zu gesunden Geschmack, um an der modern
stell, in Tönen malenden Musik grosses Gefallen finden
zu können. Wird diese sonderbar«* Kunst aller zur musi¬
kalischen Karikatur benutzt, so findet sie «las grösste
Verständnis. Natürlich ist «las Piano allein für eine dem «»ft
s«‘hr tollen Humor g«*recht werdende .Vertonung“ im
allgemeinen wenig g**eignet. Ein«* Automobilhunpe. eine
S«*hell«* oder «-in ähnliches der Musik ferner stehendes Instru¬
ment tut im gegebenen Augenblick Wunder. Di«* meisten
Kinohumoresken sind ia so harmlos und s*> sehr für gross«*
un«l kl«*in<* Kinder ges«*hriehen un«l ausgeführt, dass sich
auch «li«* Vorführung hier einmal einen regelrechten Nnass
erlauben «larf. Natürlich muss di«*s«* Art Begleitung «len»
Publikum i»nget»asst sein, aber auch «lern ganzen Programm
und dem Charakter d«*s Theaters Ein routinierter Pianist
von musikalischem Ehrgeiz wird aller auch die Lösung
solcher Probleme im Klaviersoiel suchen, also auf etwas
musikalischere und geistreichere Art.
Schwedische Kinokontrolleure in
Deutschland.
Die schwedische R«*gierung hat der Dame Marie Louise
Gagner in Stockholm, die an einem Lehreriimenseminar
angestellt ist. ein Stipendium von 404» Kronen zu dem
Zwecke lx*willigt. eine Studienreis«* nach Deutschland zu
unternehmen. Es sollen neben Berlin auch andere Gross-
stä«lte Deutsc hl a n ds besucht werden, und der Zweck «1er
Uebung besteht darin, zu ermitteln, wie in Deutschland die
Kontrolle über die Kinovorstellungen unter besonderer
B«*rüeksiehtigung erzieherischer Gesichtspunkte «*rf«»lgt. The
Dame will als«» fest stellen, wie die Aufsicht iilx*r «lie Zulassung
von Vorführungen geiiht wird, soweit sie den Kindern
zugänglich sind, und inwieweit «1er Biograph in den Dienst
des Unterricht» gestellt worden ist. oder nach der Ansicht
massgebender Kreis«* gestellt werden kann. Hs ist schade,
«lass die Dame nicht von Personen begleitet wird, die im
praktischen Gesehäftslclien des Kinobetriebes stehen, denn
sonst würde man Gelegenh«*it haben, sieh mit diesen Per¬
sonen über allgemeine B«“tri«*hsVerhältnisse zu v«*rständigen
und die Ansichten auszutauschen. Das k«"»nnte dann viel¬
leicht der erste Schritt zu internationalen Uebereinkommen.
wie sie das Kinnfach betreffen. sein, «lenn über kurz «xler
lang werden internationale Kinoorganisatinnen «l«x*h sicher
geschaffen werden müssen. Ueberall, in Deutschland
sowohl wie in Skandinavien und andern Ländern des
K«*ntinents wir«! seitens der Kinountemehmer über diese
«xh*r jene Massregel «Ter v«»rgesetzten Behörden geklagt
und vielfach sind es Verfügungen, die sehr ins Fleisch dies» >
B**trielx* schneiden. Bei d«*r Eigeiiart d«*r Kinovorstellungen
und lx*i d«*r relativen Neuheit tlieses 4Geschäftszweiges ist
«*s ja im Grun«Te genommen auch nicht zu verwundern
dass manches geschieht, was Ix-sser unterhleilien könnt«
Nicht verkennen dürfen wir aber das nationale Interess«-
das die Rehönien un«l auch wir sellmt daran haben, das-
«lie Jugend nicht durel unsere Bilder vertl«»rlx*n winl
Nun sin«! ja an <h*r Verfertigung verwerflicher Bilder nicht
wir seitist schuld, sondern di«* Fabrikanten, von denen wir
die Films beziehen : mul sind diese einmal «la. so gebietet
es die Rücksicht auf «lie K«»nkurrenz. auch s«>l«*he Serien zu
kaufen, mit deren Tendenz wir im Grunde genommee
seihst ganz und gar nicht einverstamlen sind. Gar mantTn-i
v«»n uns mag sieh manchm .! gedacht halten, wie schön wären
die Serien, wenn «las ni«*ht da wäre und wenn «las nicht fehlt«-
Aber «1er Einzelne hat selbstverständlich keine Macht
den mächtigen Filinfabrikationsgesellsehaften Vorschriften
zu machen, «lenn di«*sc würtlen nur dariilier lächeln. Wie «li«
«Sache jetzt li«*gt. muss man also nehmen, was einem gelx»t«-i
wird, und «1er Kinountemehmer hat s«i oder so darunter
zu leiden, was and-TP einfällt zu konstruieren. Das sollt«
nicht sosein. Vielmehr sollten wir in der I««g«* sein, unseren
\\'üns<*hen Gehör zu verschaffen un«l sell»st Einfluss auf
das Zustandekommen v«»n Bilderserien zu haben! Warum
soll auch nicht das Gewerbe, von dem die Filmfabrikante-
leben, eine Stimme haben, und warum sollen und müssen
wir alles nehmen, was anzufertigen beliebt wird
Wenn man sieh einen Anzug anfertigen lässt. so
wählt man den Stoff: wenn «l«*r Fabrikant Maschine«
kauft, so sucht er sich di«* geeignetst« aus «xler veranlasst
diese oder jene Aenderung; wenn die Hausfrau heim Fleisch« «
einkauft. s«i i>fl«*«rt sie auszuwählen. Nur wir. «lie wir moralis«-'
und finanziell \<*rantwortlieh sind für den Tnhalt der Dar
hietungen. wir haben kein Wort darüber mitzureden! D»>
ist drx*h ganz ents«*hieden ni«*ht richtig un«l licdarf ein«*r
Aenderung! Aller «lazu gehört Zusammenschluss zu einer
mächtigen, achtumrgebieteeden Organisation auf breitester
möglichst auf international«*r Basis. Gegenüber solch«*«'
mächtigen Verein**»» werden die Filmfahrikanteu wohl
atulere Saiten anfziehen. und während jetzt der Einzeln
schwach ist. winl er dann in der (Gemeinschaft stark. Auf
«liese Weise li«*sse sieh «las jetzige Verhältnis uinkehren. und
anstatt das« wir ges«*hoben wenlen. künnten wir «lie Fabrikat 1
schieben, «las heisst, einen massg»*hen<len Einfluss auf «las
Zustan«l«*kommen un«l «lie Zusammenstellung neuer «Serien
gewinnen. Warum «las n«x*h nicht ges« heben «»der in die Weg«*
geleitet worden ist ? El»en weil uns«>r (Geschäft in seiner Ges¬
amtheit n«»ch zu neu ist und die Zeit zur internationalen. od«*r
wenigstens zu grossen nationalen Organisationen gefehlt ha'
Tn den ersten ..fetten“ Jahren <l«*s Kinog«*sehäfts konnte
man ia auch ganz gut <»hne solche Verbände auskomtnen.
aber ie mehr sieh das Geschäft v«*rfla«*ht. je mehr sich die
Verhältnisse für unsem Erwerb verschlechtere, um so
dri»»«ren<l«*r tritt di«* Notwemligkeit an uns heran, aus «I« r
Massiven Rolle in die aktiv«* iiherzutreten. Nicht allein den
Fabrikanten, sondern auch «lern Publikum gegenüber!
Wir müssen nicht nur »»erstäniieh tadellos erscheinen, sond«*rit
auch unsere Angestellten sowie unsere Reklamen müssi-it
si«*h durch resnektables (Gewand atiszei«*hnen. Der Kin«>-
lietrieb ist ein ebenso ehrlicher Erwerbszweig wie der
Betrieb von Banken, und «lasselbe Ansehen, das der B»nki«-r
g**nie»st. können wir auch in Anspruch nehmen, sobaM
alles das »usgeschieden .'s . was bisher geeignet war. un*‘ r
(Geschäft in» öffemliehen Ansehen zu reduzieren. D**‘ s
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No. 136.
Der Kinematograoh — Dflsseldorl.
floss auf die Herstellung der Bilderreihen gewinnen. Ist
erst dies erreicht, dann ist alles andere leicht in die Wege
gebracht. Von solchen Gesichtspunkten aus soll uns der
Studienhesuch der schwedischen Dame nicht unlieb sein,
vielleicht bietet er doch Gelegenheit, Verständigung mit
schwedischen Fachgenossen, zu erzielen.
| (aSBgg) | Aus der Praxis | EsSflgg) J
-s- Die kineniatosraphische Ausstellung im Kristall-
Palast in London findet nicht statt. Wie wir von gut
unterrichteter Seite erfahren, wird die inematographische
Ausstellung, die Herr Bemard Brown für die Zeit vom 9.
August bis 4. September arrangiert bat. voraussicht¬
lich nicht s t a 11 f i n d c n. Das ist um so bedauer¬
licher, als die Beteiligung von Firmen der kinematographi-
schen. optischen und photographischen Industrie eine sehr
zahlreiche zu werden und man sich einen anregenden
Einfluss von dieser Ausstellung versprach. Wir haben schon
vor einigen Woehen darauf hingewiesen, dass sieh der
Kristall-Palast in Zahlungsschwierigkeiten befindet. Deshalb
hätte aber die Ausstellung doch stattfi den können, da der
Veranstalter die Vereinbarungen mit dem von den Gläu¬
bigern bestellten Verwalter getroffen hatte. Auf vom
Kontinent eingezogene Erkundigungen ist einigen Frage¬
stellern von sehr massgebender Seite erwidert worden,
dass von einer derartigen Ausstellung nichts hekannt sei
und die Sache offenbar auf Schwindel beruhe Später sind
durch eine Reihe österreichischer, italienischer und deutscher
Zeitungen Notizen mit der Ueberschrift ..L o n doner
Ausstellungsschwindel“ gegangen lind diese
veranlassten mehrere Firmen, die ihre Beteiligung zugesagt
hatten, ihre Anmeldungen zurückzuziehen Unser Ver¬
treter hatte Gelegenheit, die sämtlichen Aktenstücke und
die geschlosstmen Verträge einzusehen, und er hat dadurch
den Eindruck gewonnen, dass von einem Schwindel unter
keinen Umständen die Rede sein kann und die Persönlich¬
keit des Veranstalters genügende Garantien für eine reelle
Durchführung des Projektes geboten hätte. Es ist daher
zu bedauern, dass die Ausstellung auf den Rat des Rechts-
heistandes des Herrn Bernard Brown nicht stattfinden soll.
Gegen die erwähnten Zeitungen sind Schadenersatzan¬
sprüche und Beleidigungsklagen anhängig gemacht worden.
Neue Kino-Theater. G 1 e i w i t z. Ein reues Theater
leitender Bilder, das Metropol-Kino. wurde hier Ecke
Wilhelm- und Kreidelstra.'*«- eingerichtet. — Danzig.
In den Parterre-Räumlichkeiten des Hauses Langenmarkt
2. die entsprechend eingerichtet sind, ist ein Lichtbild-
Theater eröffnet worden.
* Sonnen-Kinematographie. Eine anscheinend sehr
bedeutsame Erfindung hat ein italienischer Arbeiter namens
Silvio Doecetti gemacht. Man nennt dieselbe ..La eine-
matografia solare“, also die Sonnenkinematographie Die
Erfindung wurde dieser Tage der Assoeiazione artistica
intem&zion&le von Doecetti selbst vorgeführt, zu welchem
Zwecke er durch den Professor Sante Bargellini eingeführt
worden war. Nach italienischen Berichten soll das neue
Verfahren nun so einfach sein, dass man versucht ist.
sich zu fragen, weshalb man nicht schon lange selbst darauf
gekommen ist. Der Aufnahmeapparat bleibt im Prinzip
derselbe wie bisher und auch die Films sind dieselben
(wenigstens bis jetzt), nur die Lichtquelle ist vom bisherigen
Veriahren verschie len. Man braucht von jetzt an keinerlei
elektrische .Anlage mehr. wi«> überhaupt keine Elektrizität
konsumiert zu werden braucht, die Sache geht vielmehr
..von selbst“, das heisst mit dem Licht der Sonne. Die
vorgeführten Projektionen sollen sich durch hervorragende
Klarheit und Sehönheit ausgezeichnet halten, doch weiss
anscheinend noch niemand, wie die Linsen beschaffen
sind, die Doecetti zur Anwendung bringt. Auf der grossen
Leinwand, die in dem mächtigen Saale ausgespannt war
wurden die ruhig-hellen Bilder in einer Reinheit und einer
ruhigen Belichtung hingezaubert, wie sie das blendend»
elektrische Licht voraussichtlich niemals ermöglichen wird
Die Projekt innen gefielen dem zahlreich erschienen erlesenen
Publikum derart, dass der Redner in seinem Vortrag»-
mehrfach unterbrochen wurde; als aber der Erfinder
zu Ende war und Professor Sante Bargel’ini zum Schlus.-
iiber die Anwendungsmögliohkeiten dieser neuesten Er
findung spraoh, über die unzähligen Anwendungen dieses
neuen Verfahrens und über das. wozu die Erfindung Doccettis
uns vielleicht noch weiter führt, da brach ein langanhaltendi-i
und warmer Applaus für den glücklichen Erfinder los. De-
weiteren wird berichtet, dass durch dieses neue Verfahren
der Kino-Apparat zu einem T asehenapparat wird
und dass man ihn ebenso wie jetzt den Phonographen
ins Fenster stellen kann, um ihn ablaufen zu lassen. In
Wirklichkeit ist der Apparat von der allergrössten Bedeutung
namentlich für die Schule und verschiedene Unterrichts¬
fächer werden dur»'h ihn »'ine vollständige Umbildung
in der Lehrweise erfahren. Man denke nur an die Geo¬
graphie. In diesem Unterrichtsfach wird es in naher Zu
kunft möglich sein, den Kindern mit Hilfe dieses Apparates
das graphisch vorzuführen, was gerade den Gegenstan»!
des Unterrichtes bildet. Wird von den Alpen g»?sproehct
oder vom Rhein, von Berlin oder von den Marschen, von
der Ostsee oder vom Ozean, überall wird das lebendige Bi 1»
der. Vortrag des Lehrers begleiten und durch dasselbe winl
der Unterricht zu einem wahrhaft anschaulichen, zu einem
geradezu idealen. Schon allein für die zahllosen Schulen
Gymnasien. Universitäten und anderen Unterrichtaanstalten
ganz abgesehen von den Stätten, wo die Kino-Vorführung«
der Unterhaltung dienen, wird der neue Apparat in M’i
lionen von Exemplaren erforderlich sein. Speziell auch
für den Handel ist die Erfindung deshalb wertvoll, w.-il
der Kaufmann oder Ingenieur es mit seiner Hilfe leicht
haben wird, die Mechanismen und den Gang von Masehin»-n
zu erklären. Gerade in dieser Hinsicht füllt das Verfahren
entschieden eine Lücke aus. denn der Verkäufer kann un
möglich wirkliche Maschinen mit sich führen und dem
Interessenten im Gang zeigen. Künftig wird er alsr
einfach seinen Kino mitnehmen, denselben im Fenst»»
des Käufers zur Aufstellung bringen und dem Interessenten
die Vorteile und den Gang der Maschine de facto erklären
können. Tn ganz Italien feiert man den Frfinder bereit-
jetzt mit grösstem Enthusiasmus.
Lieemitz. Den Salon-Kino, Mittelstrasse 14.hat
die Direktion fies Welt-Reform-Kinns gekauft und ihn am
1 August d. J. in Betrieb gesetzt. Der Kino ist mit den
besten Apparaten der Theatertechnik versehen worden.
-s- London. Es verlautet, dass zwei bedeutend»-
amerikanische Häuser. Laemmle und die Entre
prise Optical Manufaeturing Go. in London
Zweiggeschäfte errichten werden — Die Pre.cision
Film Co.. Levtonstone und die Clarendon Werk»-
Croydon sind im Begriff, in London Verkaufsstellen ein-
zur iehten.
-gw- Die kinematographisehe Gesetzgebung in England.
Tn den letzten Monaten w urden in England Schritte unter
nommen. um die ungeregelten Verhältnisse in der Kine¬
matographie zu ordnen und einige Sicherheit wegen de-
Feuerschutzes zu schaffen. Wir berichteten bereits, dass
ein Antrag im Parlament eingebracht wurde, der verlangt
dass neue Vorschriften für Kinematographentheuter erlassen
werden sollen. Die Sache geht langsam ihren Weg weiter.
No. 13«.
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No. 136.
Der Kinenmtograph — Düsseldorf.
Kürzlich •■rstjittctc das parlamentarische Komitee des
London (öunty Council (der Londoner Verwaltungsbehörde),
Bericht über die Ratschläge, die als Zusätze zu dem Antrag
unterbreitet wurden.der im englischen Parlament eingebracht
wurde. Diese Vorschläge wurden ursprünglich vom Theater-
und Musiklutlienkomitee erstattet. Dieses wünscht, «lass
das (Jesetz sich nicht allein auf die kinematographischen
Vorstellungen erstrecken soll, bei denen auch unbrennbare
Films verwendet werden, sondern auf alle Schaustellungen
dieser Art. Ks wurde dabei betont, dass der Film nicht
allein die Ursache der Gefahr ist. denn auch die Beleuchtung
schafft mancherlei gefährliche Situationen, so dass es
zweckmässig ist. dass die Behörden keinen Unterschied
zwischen Vorstellungen mit gewöhnlichen und unverbrenn-
baren Films machen sollen. Ueberdies müssten auch die
Bestimmungen, dass die Vorführung von unverbrennbaren
Films von diesen gesetzlichen Verfügungen ausgenommen
s.-i. zu mancherlei administrativen Schwierigkeiten in der
Ucbcrwuchung führen. Ausserdem verlangt das Komitee,
«lass eine Strafe dafür eingeführt wird wenn einem vom
London (öunty Council bestimmten Uelterwachungsorgan
der Kintritt verweigert wird. Dies wäre schon darum nötig,
weil manche Inhaber von Unternehmungen, die keine
Lizenz hul>en. den behördlichen Organen «lie Kontrolle
unnniglich machen. Das Komitee schlägt vor, dass diese»
Strafe von 2o Pfd. Sterl. («Ml Mk.) an bestimmt und in das
Gesetz aufgenommen wird. Als dritter Wunsch wird vor¬
geschlagen. dass die (Jebühren für die Ausfertigung von
Lizenzen nicht mit 1 l*f«l. Sterl. (20 Mk.) begrenzt werden,
v.ie es im Gesetzentwurf vorge-chlagen ist. Ks ist wahr¬
scheinlich. dass alle diese Wünsche in das neue Gesetz
t ir Grossoritannieti aufgenommen werd«»n dürften, weil
das parlamentarische Komitee des London County Council
sich mit der Kinfiihiung solcher Bestimmungen einverstan¬
den erklärt«», die wohl in absehbarer Z«-it Gesetzeskraft
erlangen werden, so dass dann die Kontrolle der Kinemato-
grapbentheater möglich ist.
IfÜg^ÜÜ] Zick-ZadT~|li^^^^l
Riehligstellung. Wir haben vor einiger Zeit in einem
..Wiener Briefe" einer Ehrenaffäre Erwähnung getan.
• n welcher es sich um <li<- Bclcüiigungsklage des früheren
Herausgeliers des Fachbiartcs ..Oesterreit hischer
Komet" gegen den Kinematographenbesitzer J«isef
Quester handelte. Unsere Darstellung beruhte insofern
auf einer unrichtigen Information, als Herr Feigl. der ehe¬
malige H rausgeber des ..Oesterreiehischen Koinet". von
Herrn Quester in ganz unberechtigter Weise beleidigt
« «mit», dass Quester, um der Strafe zu entgehen, bei Gericht
Abbitt lösten musste.
-i ■ Der kinematugraph im Dienste des Bildhauers.
I nter d« Werken der bildenden Kunst im diesjährigen
Pariser ..Salon" fand eine Schöpfung des Künstlers Paul
f’apellani ganz besondere Anerkennung. Der Katah>g
bezeichnet sie mit d»*n» suggestiven Titel: „Versunken“.
Das Sujet ist von einem gt >■ »dezu dramatischen Realismus,
und auf den ersten Blick verständlich: es repräsentiert
«lii» letzten Minuten «*incs Mensehen, der in der Nähe des
M«-eresufers im Schlamm versinkt. Der obere Teil seines
Körpers ragt noch über «las fcuchteGrah empor. das sich bald
fiir immer über ihn schli säen wird. Mit einer letzten Auf
raffung all seiner Kraft versucht er sieh an der widerstands¬
losen < Iberfläehe festzukr.» 1 « . Di,. Stellung «les gen Himmel
gerichteten K«»pfes. das krampfhaft verzerrte Antlitz, der
irre Blick der weit aufgerissenen Augen, der zu einem
l«*tzten. langen Atemzuge vor dem nahen Erstickungstod«-
geöffnete Mund, dem noch eben die letzten, verzweifelten,
leider vergeblichen Hilfeschreie entwichen, all dies ver¬
anschaulicht das Furchtbare dieses ohnmächtigen Kampfes
die Schrecken der Agonie eines in voller Kraft dahin -
sterbenden Menschen.
„Das Versinken”, sagte Victor Hugo, „ist eine zur
Flut gewordene Gruft, die von der Erde zu den Lebenden
emporsteigt". Der Bildhauer Capellani hätte sich einfach
durch diese Definition inspirieren und mit den Hilfsmitteln
seiner Phantasie und des nach seinen Anordnungen stehen
den lebenden Modelles das Werk ausführei». können. Aber
der talentierte Künstler, der zugleich ein vorzüglicher
Schauspieler ist hat die Gewohnheit, sieh mit seinen Rollen
zu identifizieren, und diese Gewohnheit 1 h- wog ihn, sein
..Sujet " selbst zu „erlel>en". bevor er an die Bearbeitung <l« s
Marmors ging So begab er sich denn eines Tages an di«
Nordküste Frankreichs und mimte in eigener Person in
der unendlichen Einsamkeit der von der Meeresflut durch
wühlten Dünen die Szene des Verzinkens, während ein
kinematographischer Apparat wahrheitsgetreu alk* Phas«-ii
des simulierten Dramas aufnahm. Trotz aller wohlweislich
getroffenen Vörsichtsmassrcgeln hätte dieses gefährlich.-
Experiment beinahe einen tragischen Ausgang gefunden
denn nicht nur der Hauptdarsteller des Dramas lief Gefahr
das wirkliche Opfer des allmählich nachgcliendcn Erdreiche
zu »erden, sondern auch der < tperateur und sein Apparat be¬
gannen nach und nach in das schlammige Moor einzusinker.
als glücklicher Weise noch zu rechter Zeit die Hettungs
mannschaften herbeieilten. Man wird zweifellos dein
begabten Bildhauer das Verdienst nicht allerkennen dürfen
ein seltenes und interessantes Beispiel künstlerischer Ge
wissen huf tigkeit geliefert zu hallen. Fernerhin aber hat
er damit einen weiteren Beweis für die Mannigfaltigkeit
der Nutzanwendung der Kinematographie erbracht.
|| CsBSQgg) Firmennachrichten fcsSBgg) ij
Berlin. Deutsche Filmleiher-Vereinigung. Gesellschaft
mit beschränkter Haftung. Dem Kaufmann Georg Joesteii
in Berlin ist Kinzelprokura erteilt. Die Vertretung* lief ugm-
der Geschäftsführer Walter Leibecke und Georg Joesteii
ist beendet.
Berlin. Zu der im Handelsregister veröffentlichten
Notiz, die Kapitalserhöhung der lntt»mati<inalen Kinema
tographen- und Licht-Effekt-Gesellschaft m. b. H.. Berlin
von Mk. 120 000auf Mk. 194 0(M>. erfahren wir noch folgend«^
Die genannte Gesellschaft hat die Fabrik moderner
Maschinen, Apparate und Armaturen. Oppen & Prinzk«
(J. m. h. H. in Spandau, in Form einer Tochter-Gesellschaft
mit einem Kapital von Mk. 120 000 angeglicdert und ist
Herr Effing auch Geschäftsführer der neuen Gesellschatt
geworden. Die .Spandauer Fabrik, welche schon seit vielen
Jahren besteht und sehr leistungsfähig ist. beschäftigt nahezu
50 Arbeiter und zählt für die bis jetzt dort fabrizierten
Apparate und Armaturen viele Behörden und grosse
Maschinen-Fabriken zu ihren Kunden. Ausserdem will die
Internationale Kinematographen- und Licht - Effekt -
Gesellschaft den Bau aller, die Kinematographen-lndustric
inten»ssier«»nden Maschinen und Bestandteile dort in gross
zügiger Weise forcieren und sollen bereits binnen kurzem
neue Fabrikate auf den Markt gebracht werden.
Elberfeld. Allgemeine Kinematographen-Gesellschaft
mit beschränkter Haftung, Elberfeld. Die Firma ist ge¬
ändert in Kinematographen-Gesellschaft Metropolitan«* mit
beschränkter Haftung.
Königshütte (O.-Schl.). In das Handelsregister wurde
eine Zweigniederlassung der Firma Grand Kincmatograph
Johann Poralla in Zabrze unter der Firma Grand Kine-
matograph Johann Poralla und als deren Inhalier der Kauf¬
mann Johann Poralla in Zabrze eingetragen.
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No 136
Der Kinematograph — Piisseldorl.
Aus dem Reiche der Töne
Was hat man von einem guten Regisseur
bei Tonbildaufnahmen zu verlangen ?
Von Max Olitzki.
Es ist eine alte Erfahrung, dass die Kritiker von einer
schlechten Vorstellung sprechen, »t nn hei ihr nicht alles
„klappte". Kr pflegt sich in solchem Kalle der Redewendung
au hedienen: die Regie versagt«': das soll dann heissen,
der Regisseur holt«' aus «lein Stücke nicht alles heraus,
was tler Dichter ausgesprochen. Al»er uicht nur die Absichten
des Dichters sind von ihn» zu i'rfüllen. sondern ihm liegt
noch ob, «lein Darsteller initzuteilen, wie e r sieh «lie Ab¬
sichten des Autors zurecht geh'gt hat Kr muss also ver¬
stehen, «lein Darsteller jede Nüanc« genau vumumimen,
die dieser dann nachzuspielen hat. Kr ist mithin nicht nur
des Minien geistiger Führer, sondern auch des Schauspielers
Schauspieler. Bei der Oper verlangt man von ihm noch
gesanglichen Schliff, «len er dem Sänger sehr häufig 1 »eizu¬
bringen hat. Ist also weiterhin auch Sangesmeister. Der
Regisseur muss aber auch malerischen Instinkt. Ver¬
ständnis für Farbenkompoaition. dekorativen (Jeschmack
U'sitzen, um den Zuschauer in die nötige Illusion zu ver¬
setzen. Das sind im kurzen die Fundamental-F«>rderungen
eines Regisseurs bei einem stabilen Theater, das gnissten-
teils vorübergehende, ich meine kurzlebige Stücke zur
Vorführung bringt. Kine Tonhildatfnahme, die aller
eventuell ewig vorgeführt werden kann, die nach vielen,
vielen Jahren immer wieder aufs Tapet gebracht werden
darf, muss mit weit grösseivr. erlisteter Aufmerksamkeit
in Szene gestützt werden, «leim «1er Film, der sie birgt,
ist nicht zu verbessern, er besteht nun mal und kann daher
nicht umgeworfen werden. Es ist seitist verständlich,
dass wir nur an all«*rerste Filmaufnahmen denken, an wich¬
tige für das im Rntstehen begriffene Filmarchiv würdige
Aufnahmen, «lie mich unseren Nachk«»mmen ein klan-s.
«'«■ht«'8 Bild zeig«‘ii sollen.
Tonbildaufnahmc ’ Das W«>rt wiegt drei Werte auf
Man fordert von ihr Musik, gute Musik, «'in anschauliches
Hil«l untl nicht zu guterlctzt von beitlen eine tadelhise
Aufnahme Sin«! «liese drei Fakten erfüllt, so ergelien sich
«1 i e Tonbildaufnahnicn. Wie wird aller gerade die P«Ts«»n
des Regisseurs von «len Filmfabrikanten unterschätzt ’
Einige g Lau Um. sie können nicht vorteilhafter disponieren,
wenn sie einem Theaterregisseurdie Leitung ihrer Aufnahmen
anvertrauen. Das ist ein grosser Irrtum, denn du-ser sieht
aus «1er Theaterperspektive, ist nur R«'gisseur. während
der Leiter «ier Tonbildaufnahnicn „Mädchen für alhvs"
sein muss. Kr muss für die Dekorationen s«»rgeii. den < *hor
zusammenstellen, die Solisten auswählen. Perücken U-
schaffen, Kostüme kennen, musikalisch sein; er ist mithin
sein eigener Ka|icllme:ster, Kostiimschneider. Friseur, Re¬
quisiteur, (lioidirigent, Dek«irationsmaler. Souffleur und
Direktor. I-etzten-s, weil er allen na«-hh«'r «lie (Jagen
auszahlt, wenn auch mit «lern (leide des Fabrikanten,
«len die Künstler alter niemals kennen lernen. Für sie
cxistÜTt nur tler Regisseur, der die Vollmacht hat, sie zu
«mgagieren. von dem sic ihr Htinorar in Empfang nehmen.
Ein guter T«uthildregisseur sollte es nicht duldt'ii.
«lass man z. B. eine Arie, von Caruso gesungen, von einem
lieli«‘bigen Choristen in der Maske des berühmten Italieners
agieren lässt. I>as Udeutet doch schlankweg eine Vorspie-
gelung falscher Tatsachen, eine grobe Täuschung für das
Publikum Unter solchen Bedingungen könnte er «lern
Zuschauer einen grossen Kater für «len gefürchteten Wüsten-
h'iwen vorspi«'geln. Oder, wie es gleichfalls häufig geschieht
mimt eine Choristin oder Statistin eine v«»n einer intern;,
tionalen Sängerin vorgetragene Szene, und der ahnungslos
Hörer muss es glaulieti. soeben die und die Grösse gesehen
untl gehört zu haben. Zu «lerartigen Handlungsweis« >i
sollte sich ein gewissenhafter Regisseur niemals hergeben
Ist das zahl«‘iide Publikum erst g«g«'ti s«ilehe Schlich.
gek«>mm«'n, dann wird «*s sich hüten, das Kinotlieat«'r zu
hesu«'hen, das Kinotheater, das ihm eine Bildungsstätte
s«*in soll, von der «'s annimmt, naturgetreue, wahrheitsvoll-
Bilder zu sehen.
Ist d«*r Theaterregisseur selten ein guter T«»nbil«l
regiaseur, so kann ein routinierter Schauspieler ein mise
rabeler Tonbildsteller sein. So gibt «*s z. B. Komikei
die niemals einen Bühne betreten haben, für die Kino
Aufnahmen jedtx-h prädestini«'rt sind untl das Piiblikuu
durch ihr«* grotesken Bewegungen. «lurch ihren wandlung-
fähigen Gesichtaausdruck zu hellstem Lachen zw ing«>n. Solch
Talent«* zu pflegen, ihnen weiter«- Anregungen
zu gelx'n. für di« Kiimbühne zu sichern. ist Aufgalie «•inn-
guten Regisseurs. Auch auf dramatischem tJebiete find«”)
sich solche B«>gal»ungen unter jungen Männlein und Weiblein
die von dem Tonbildregisseur erkannt werden müssten
Hat dieser den sicheren Blick — und dit'ser ist ciin
weiter»- Forderung — so wird er liald in d«-r Lage sein
sich ein ganzt*s Ensemble zusamm«'nzustellen, das au>
schliesslich für die Filmaufnahmen festzuhalten ist. In
Amerika haben sich im Laufe der Zeit - unter verständiger
Regie „Stars" gebildet, «lie sich durch ihre bewunderungs
würdige, realistische Darstellung für «lie Tonbildaufnahnn
gera«iezu unentbehrlich gemacht haben. Wie am Thcat«-
des Regisseurs höchstes NVrdienst t*s ist, seine Künstler aut
eine n Ton zu stimmen, dur«-h sichern« lneinandergreif«-n
der einzelnen Szenen, ein harmonisches Ganz«
zu schaffen, so s«illte «ler Ehrgeiz des Tonbildregissetii-
gleichfalls dahin steuern, seine Trup|»en auf «las Genauest«
zu drillen, zur Disziplin einer peinlichen Verschmelzum.
zu zwingen. Der gute Tonl»ildregiss«‘ur muss n«K'h ge
wissen haftere Proben abhalten als sein K«illcg'
von der anderen Fakultät. Er muss sich immer hewuss*
sein, dass er Dauerwerte zu schaffen hat. dass sein
Ensemble nach der Aufnahme nicht mehr verlx-sserung-
fähig ist. Deshalb tlarf «-r nicht sinnlos, ohne Ueberlegung
mechanisch arls-iU'ii. sondern soll sich ständig R i «• h a r <1
Wagners W«»rte Vorhalten: „Das Mechanische unter
s«'heidet sich vom Künstleris«'hen dadurch, dass es von
Ableitung zu Ableitung, von Mittel zu Mittel geht, um endlich
«loch immer wieder nur «'in Mittel, die Maschine. herv*>r
zubringen: wogegen «las Künstlerische g «• -
r a «1 «• den entgegengesetzten Weg ein
schlägt. Mittel auf Mittel hinter s i ch
weiss, von Ableitung auf Ableitung ab
sieht, um endlich beim Quell aller Ab¬
leitung, alles Mittels, der Natur. mi<
verständnisvoller Befriedigung seine*
Bedürfnisses anzukomine n." Befolgt «ler Ton
bildregiss«'ur diese wenigen Aufmunterungen, so wir«! er
mit dem liekanntcn Goethe- W«»rt nicht im Dilenini«
lelien:
„Die Kunst bleibt Kunst’ wer sie nicht durchdacht.
Der tlarf sich keinen Künstler nennen."
. Durchdenkt“ er si*\ st» wird er auch ein „Künstler" sein
und Künstler bei der Tonbildaufnahmc tun uns n«»t.
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Düsseldorf, 11. August 1909.
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Nachdruck des Inhalts, auch auszugsweise, verboten.
Schauspieler im Kinematographen.
Selten hat eine Erfindung eine so ungeheure Verbreitung,
gleichzeitig aber such ein so unverdientes .S-hitks.il erlebt.
«i<- die kinematographisehe Darstellung. Noch bevor
sic die nötige teehnisc-he Ausgestaltung erfahren hatte,
wurde sie in grösst-in Umfange ausgenutzt. »iiglcit-h die
ersten ..lebenden Bilder" durch ihr Flimmern ind ihre
1 i ruhe den Genuss stark lieeinträchtigten Allmählich
gelang es dann, den technischen .Mängeln im wesentlichen
ahztihelfen, aber dafür litt die schöne Krfindung unter
einem andern Uebelstand: sie wurde zu volkstümlich.
Bit- Kinematographentheater. die überall in der Welt
massenhaft erstanden, passten fast ohne Ausnahme ihren
‘Spielplan dem Geschmack der allerbreitesten Volksschichten
an. indem sie das Hauptgewicht auf Morddramen, naiv¬
sentimentale Idyllen und. wie es öfter in den Ankündigungen
heisst, ..sehr komisch wirkende“ Darstellungen legten,
während die stets lehrreichen oder interessanten Bilder
aus dem wirklichen Leiten. Aufnahmen älter bemerkens¬
werte Landschaften ttder über das Volksleben nur sparsam
Vorkommen.
Unter diesen Umständen kann es nicht verwundern,
wenn die Kinematographentheater bei dem Teil des Pu¬
blikums. das wederfiirgrausige noch naive Szenen schwärmt.
1,1 Misskredit gekommen sind. Ein solches Schicksal
hat indessen die sinnreiche Erfindung der Kinematographie
wahrlich nicht verdient. Schon jetzt gibt uns der rollende
in mitunter geradezu prachtvollen Aufnahmen ein
g' treues Bild vom Lehen und Treiben in fernen Ländern,
V'ttr. brandenden Meer, von grossen Industriebetrieben
U8W - **nd erfüllt damit eine lehrreiche Mission. Es kann
auch kaum ein Zweifel darüber bestehen, dass das Kine-
ntatographenwesen. eben auf Grund seiner ausserordent-
hrhen Entwickelungsfähigkcit und Vielseitigkeit, im Laufe
der Zeit noch seinen Charakter ändern wird. Dies liegt
l^hon i m Interesse der Filmfabrikation selbst, die zum
teil in Form von Grossbetrieb arbeitet und bereits jetzt
zuweilen einen vielgestaltigen und schnell arbeitenden
-Apparat darstellt, denn ein Tagesereignis, eine Truppen-
8 °“ au , der Einzug eines Monarchen oder dergleichen kann
schon am seilten Abend im Kinematographentheater vor¬
geführt werden. Eine liekanntc Pariser Filmfabrik unter¬
hält für ihre Aufnahmen förmliche Spezialitäten!heatcr.
in der Itesonders angestelltc Artisten alle die mehr oder
minder ..humoristischen“ Szenen spielen, die jeder Besucher
dei Kinematographentheater kennt. Dort wird u. a. das
idiotische Hennen durch Hecken und Wege mit dem Springen
in einen Teich als Schlusseffekt ausgeführt.
Nun machen sich Bestrebungen geltem!. diese «»ft
recht traurigen Kunstprodukte durch wirkliche schau¬
spielerische Vorführungen zu ersetzen. Man meint, es müsse
ebenst» gut möglich sein, ein Schauspiel auf dem Film
wiederzugeben, wie ein Sänge- durch das Gsammophon zu
Gehör kommt, letzteres geschieht zwar auch nicht imitier
in einer Weise, die den Musikfreund erfreuen kann, und
ähnliches steht auch bei der kinematographisch vorgeführten
Schauspielkunst zu erwarten Aber immerhin wäre damit
ein Schritt vorw-ärts getan, der bei der stetigen technischen
Entwickelung zu guten Aussichten berechtigt. Vor einiger
Zeit hat sich eine Anzahl Verfasser und Bühnenkünstler
in Paris zu dem Zwecke vereinigt, den Kinematographen
künstlerisch zu heben und gleichzeitig nutzbringend zu
verwerten. In Paris dürfte auch- der Boden hierzu besonders
günstig sein, da hierdie Kinematographentheater oft wie wirk
liehe Theater ausgestattet sind, eigene Orchester hatten und
ziemlich hohe Eintrittspreise nehmen Hier nehmen auch die
Blätter im redaktionellen Teil vom Programm der grösseren
Kinematographentheater ebenso Notiz wie von den wirk
liehen Theatern, allerdings nach der nieht unvorteilhaften
französischen Sitte, sich dafür bezahlen zu lassen. Auch
im Auslande hat man diese kinematttgraphisehe Schauspiel¬
kunst eingeführt. St» galten auf diese Art jüngst in der
schwedischen Stadt Gotenburg Künstler vom Theatre
Francais und vom Odeon Gastrollen, und besonderen Beifall
fand Dearlys Iterühmter Apachentanz, der im letzten
Sommer die grösste Anziehungskraft im Moulin Rouge
ausübte und auch wirklich eine gediegene Kunstleistung
bildet, ln Stockholm hatte man übrigens schon vor meh¬
reren Jahren ein sog. ..Unsterbliche? Theater" ins Leben
gerufen, worin kinematographisch Berühmtheiten der Bühne
vorgeführt wurden und das etliche Ze t hindurch bestand
Inzwischen hat die Technik weitere Fortschritte gemacht
und es ist anzunehmen, dass sie sich so weit entwickelt
um mit Erfolg das Gebiet der Schauspielkunst beackern
No. 137.
Der Klnematogranh — Düsseldorf.
zu können. .Schon in kulturhistorischer Beziehung wäre
dies von grossem Werl. Welch eigenartiger Genuss müsste
es sein, wenn es uns vergönnt gewesen wäre, unsere berühm¬
testen Schauspieler früherer Zeit, die die gegenwärtige Gene¬
ration nur vom Hörensagen kennt, mit Hilfe des Films
wieder aufleben zu lassen. Künftige Generationen werden
sicher das Vergnügen haben, jetzig«- .u-rvoiTagende Bühnen¬
künstler im lebenden Bilde kennen zu lernen, und namentlich
für den Schauspieler muss es ja von grossem Interesse
sein, einen längst verstorbenen Meist«T der Darstellungs¬
kunst in seinen Gesten und Zügen studieren zu können.
Dieselbe Bedeutung wie die Phonographenrollen für die
Geschichte der Musik hallen, werden sicher auch die Films
für die Theatergeschichte gewinnen. Was die Kincmato-
graphentheater betrifft, so können diese mit einer Erwei¬
terung und Verl>ess«*rung des Spielplans, wie sie mit den
erwälinten schauspielerischen Darstellungen angestrebt wird,
nur gewinnen. Für sie muss es immer mehr ein Haupt-
strclx-n bilden, Kunst in jeder Form zu bieten. ..nur dass
die Kunst gefällig sei!“ F. M.
Akkumulatoren.
Wenn man sich klar machen wil!, was ein ,,Akkumu¬
lator“ ist, so kann man beispielsweise dabei an den mensch¬
lichen Körper erinnern. Den ganzen Tag über ist der
menschliche Körper in Tätigkeit: «*r bewegt sich, spielt,
arbeitet, kurz er verrichtet tausend Dinge, zu denen eben
Kraft nötig ist. Und diese Kraft kommt letztlich aus dem
Magen. Hier ist die Stelle, wo beständig durch die Nahrung,
die wir zu uns nehmen, Kräfte zugeführt werden. Es ist
zwar kein schön«*s Bild, aber es trifft den Kern der Sache,
wenn wir den Magen mit dem K«-ssel «-in«-r Dampfmaschine
vergleichen, der im vollsten Sinne d«-s Wortes durch die
Nahrungsmittel ..geheizt“ wird. Wir sind nun, wie schon
erwähnt, beständig mit unserm Körp«-r tätig. Nun pfl«*gt
man sich aber bekanntlich rtieht in der Weise zu ernähren,
dass man den ganzen Tag über isst. Das würde schon
praktisch sehr unbequem sein, und ausserdem hat die
ärztliche Wissenschaft nachgewiesen, dass es nicht einmal
gesund sein würde. Nun muss offenbar die Nahrung,
die man bei einer Mahlzeit eingenommen hat, solange für
die Arbeit ausreichen, bis man dem Magen wied«-r neue
Lebensmittel zuführt. Die Kraft muss also aufgespeichert
werden, und darum lässt sich der Magen mit einem Apparat
vergleichen, den man einen Akkumulator nennt.
Die Technik braucht nun solche Akkumulatoren
häufig. Da fliesst z. B. bei einem Städtchen ein kleines
Bächlein, welches Tag und Nacht seine munteren Wellen
vorbeisendet. Der praktische Sinn Ix-schliesst sofort, «liesem
unbändigen Wildfang eine nützliche Arbeit zuzuweisen:
er soll hübsch eine Turbine treiben, und elektrisches Licht
erzeugen. Nun ist aber, wie wir annehmen, das Bäch¬
lein doch etwas schwach, sodass seine Kraft nicht ausreicht.
Da muss der Akkumulator helfen. Ueber Tag fliesst
das Wässerlein ja auch, und dann wird kein Licht gebraucht.
Hier wird es also gelten, die überschüssige Kraft des Tages
aufzusammeln, und in der Nacht zur Verfügung zu stellen,
um den Bach zu unterstützen, der mit seiner Nachtarbeit
allein die Kosten der Beleuchtung nicht zu bestreiten
vermag.
Sehen wir uns die elektrischen Akkumulatoren ein
wenig näher an. Gaston Plant« 4 hat das Verdienst, zuerst
auf Grund sehr sorgfältiger Arbeiten brauchbare Akkumu¬
latoren helgestellt zu haben. Er nahm zunächst zwei Blei¬
platten, tauchte dieselben in verdünnte Schwefelsäure,
und sandte einen ladenden Gleichstrom durch die Platten.
Der sich entwickelnde chemische Vorgang ist, kurz gesagt.
dann folgender: An der Bleiplattc. welche am negativen
Pol der Batterie oder Dynamomaschine liegt, scheidet sich
freier Wasserstoff ab. während sich an der andern Blei
Superoxyd bild«-t. Auf diese Weise entsteht gewisser
«nassen ein galvanisch«*s Element, zusammengesetzt aus
Bl«*isupt*roxyd, »Schwefelsäure und wasscrst«>ffbeladen«-ii
Bl«*i. Wenn man jetzt die lad<-ndc Stromquelle abschaltet
und die beidt-n Bleiplatten neuerdings durch eine Leitung
verbindet, so fliesst in derselben ein »Strom. dess«-n Richtung
der vorigen entg«-gengesetzt ist. Die Zelle gibt also di«
hineingeschickte Elektrizität wieder zurück, ähnlich wi«
ein in die Höhe geworfener Stein auch schliesslich sein-
Bewegung umkehrt und — wenigstens theoretisch — mii
derselben Wucht unten wi«»der ankommt, mit welcher er
cm fx irgeschleudert wurde Das Flieeeen «l«-s Strom«-
hört auf, wenn beide Platten an der Oberfläche in Blei
sulfat verwandelt sind.
Es genügt nun alx-r nicht, wenn man einfach zwei
Bleiplatten in vi*rdünnte Schw«-felsäure taucht, und nun
darauf rechnet, dass sich ein günstiger Effekt einst eilen
werde. I>er Strom würde dann nur kurz andauern und
rasch an »Spannung verlieren. Plant«* fand, dass man viel
mehr ein solches Element l*esond«*rs vorbereiten, „formieren
müsse. Die eine Bleiplatte soll durch den Sauerstofi
möglichst vollständig in Bleisujteroxyd verwandelt werden
Es ist also gewissermassen nötig, das Blei aufzulockern
Plante erreichte das dadurch, dass er ein Element viele Ma
lud und wieder entlud. Mit jedem Male vollzogen sich <ü
Vorgänge gründlicher, bis man endlich eine Zell«- hatt.
die als fertig und brauchbar angesehen werden könnt«-.
Die Elemente braucht-n also eine ziemlich lange Vor
bereitung. Faure suchte diesen i*r«»zess dadurch abzu
kürzen, dass er die beiden ßleiplatten mit einer Sehicht
von Mennige umgab, welches ja an sich schon eine Sau<-r
Stoffverbindung des Blei«« ist. Durch dieses Verfahret
wurde allerdings die H«*rstellung der Akkumulatoren I»
deutend abgekürzt. Es zeigte sich alx-r bald, dass die
Mennigeschichten l«*icht von d«-n Platten abfielen, und da-
also die Haltbarkeit eines solchen Element«« gering war
Man hat dann später wieder meist das alte Plante’sclie Wi
fahren aufgenommen, welches zwar sehr umständlich i.-t.
aber sichere Resultate erreicht.
Gegenwärtig pflegt man'die positiven Bleiplatten mit
horizontalen, s«-hr tiefen Nuten zu versehen, wcidurch mnn
die wirksame Oberfläche bedeutend vergrössert. Die negn
tiven Platten werden gitterförmig ausgearbeitet und man
füllt in die Masche Bleiglätte, dir sich l>ei der Ladung
vollständig in Blcischwamm verwandelt. Man gi«*sst die
Bleiplatten gleich in die Form, dass sie rechts und links
je eine vorspring«*nde Nase haben, mit denen sie dann
in das Gefäss eingehängt werden. Man verlötet dann ein<-
Anzahl positiver und negativt-r Platten je miteinander,
und bringt den »Satz in ein Gefäss mit veniiinnt'-r Scliwef«-!-
säure. Dabei nimmt man immer von den negativen Platten
eine mehr, und es hängt also jede positive Platte zwischen
zwei negativen.
Der Nutzeffekt guter Akkumulator«-n Ix-trägt bis
85 %. Das will sagen: von 100 Teilen elektrischer Energie
die ich hineinsende, kann ich 85 wi«der herausholen. Wenn
man einen Akkumulator charakterisiert, so sagt man etwa:
seine Kapazität beträgt 368 Amperestunden Weis bedeutet
das ? Es heisst, der Akkumulator kann 368 Stunden
lang einen Strom von einem Ampere herausgeben. Seine
Leistung kann alx-r auch anders zusammengesetzt sein
er kann z. B. 184 »Stunden lang zwei Ampere Strom geben.
Man kann sich das einrichten, wie man es braucht; nur gib*
es hier praktisch eine gewisse Grenze. Es ist nämlich nicht
zulässig, die Amperezahl beliebig zu steigern. Jeder
Akkumulator verträgt nur eine gewisse »Stromstärke, und
wird innerlich zerstört, wenn dieselbe überschritten wird.
Der Klnematograph — Düsseldorf.
No 137.
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Ed. Liesegang, Düsseldorf.
No. 137
Der Klnematograph — Düsseldorf.
Ein Akkumulator besitzt rund 2 Volt Spannung. Machen
wir uns daher klar, was er bei einer Kapazität von 3H8
Amperestunden ausrichtet. Seine Leistung lx*trägt offenbar
— wir dürfen die folgenden Grössen mu t plizieren — 2 Volt
mal 3(W Amperestunden, das sind 73t. Wattstunden oder
eine Pferdestunde. Der Akkumulator arbeitet also eine
Stunde lang mit einer Pferdekraft. ocier wir kennen ihn
auch beispielsweise lY) Stunden lang mit dem lehnten
Teil dieses Betrages wirken lassen.
Schaltet man zwei Akkumulatort n hintereinander,
so wird die Spannung verdoppelt, al**r die Kapazität
nicht verändert. Schaltet man sie dagegen |>arallel. so
bleibt zwar die N|>aiinung gleich. al>er der dop|>cltc Betrag
der Kapazität steht zur Verfügung.
Man baut sehr grosse Akkumulatoren, welche viele
Stunden lang viele Pferdekräfte entwickeln. Man konstru¬
iert sie aber neuerdings auch ganz klein. So fabriziert
beispielsweise die Auergesellschaft mit Osramlampen ver¬
sehene elektrische Handlaternen und explosionssichere
Grubenlampen für Bergwerke, welche statt mit den sonst
beliebten Trockenelementen durch Akkumulatoren gespeist
werden. Auch die«- kleinen Sammler werden ihrer Aufgabe
gerecht, und sichern eine Brenndauer von mehreren Stunden.
(Technische Beleuchtungs-Korrespondenz.)
In einem „trierisdierr Kinematographen.
Plauderei vor K. Sch.
Edison hat sich mit seiner grossartigen Freilicht¬
aufnahmeerfindung im Kluge die ganze Welt erolx*rt In
allen Städten, in allen Erdteilen schossen die kinemato-
graphischen Theater wie Pilz«* aus «lern B«»den. In die
kleinsten Dörfer auf dem flachen Lande, in den höchsten
Gebirgen und an den Gestaden der See. auf den Jahrmärkten
und Kirmessen herrscht er und erobert im Sturm di«- Herzen
der Jugend, des ...Mittelalters" und des „Altertums“.
Fast unter jedem Weihnachtsbaume ist „Edison" zu finden
und die ..armen" besorgten Eltern wissen wenigstens wieder
einmal, was sie ihren verwöhnten Kleinen und Grösseren
schenken können.
Unternehmungstüchtige Geschäftsleute warfen sich
mit Energie auf den neuen Erwerbszweig und an allen
Ecken der Strassen in den Grosstädten lockten alsbald die
verheissungsvollsten Plakate.
Die Menschen in den Grosstädten sine« im Genüsse
sehr oft übersättigt. «Schöne Landschaftsbilder. ergreifende
Familienszenen wurden dem Publikum bald zu dumm
und fade. Das junge Ladendämchen und ihr grünes Ver¬
hältnis (sehr oft ihr s(>äter<*x Verhängnis), die „Höhere"
Tochter und der frühreife Grosstadt beng«*l wünschten
sich recht bald „pikantt*r<*" Sächelchen und dem stillge¬
hegten Wunsche kamen die Unternehmer gerne nach.
Kinematographen sind schöne, gute und billige ßiidungs-
und Erholungsstätten, so lang«* sie in geschmackvoller
Weise «las Publikum mit den Schönheiten fremder Erdteile
Ix-kannt machen oder durch ergreifende Familienszenen
«las Gemüt d«*s Zuschauers bewegen. „Pikante" Sachen
dagegen oder jene verrückten nervenaufregenden Mord¬
geschichten sind ein Verderb für unreife Menschen, deren
leicht reizbare, empfängliche Phantasie zu gemeinen, un¬
fruchtbaren Gedanken aufgewühlt wird, und stiften daher
nur Unheil.
Die Besucher eines kinematographischen Theaters
ergötzen sieh mit grösstem Vergnügen an den Lichtbildern,
sind aber selten über die Entstehung derselben genauer
unterrichtet. Die wenigsten Menschen ahnen, welchen
grossen Gefahren sich die von der kinematographischen
Gesellschaft für die Aufnahmen engagierten Personen
beim Stellen all der lustigen und tragischen Bilder aussetzen
Die Hauptdarsteller sind gewandte Schauspieler und meist
von der Gesellschaft auf längere Zeit verpflichtet.
Ein gewaltiger Unterschied lx*steht jed«*nfalls zwischen
der „Arlieit" einer Heroine des wirklichen Theaters und der.
die zwar nie in eigen«*r Person vor dem Publikum zu erscheinen
hat. dafür a!x*r in Iylx*nsgröss«> an vielen Orten die Menge
ergötzt und di«* Kinder in helle B«*geist«*rung «xler in ti«*f«*s
Mitleid versetzt.
Wir wissen recht gut. «lass auf den, die Welt bedeuten¬
den Bn*ttem fast alles, «xler sagen wir es nur ruhig. all«*s
Illusion ist. Es ist uns lx*kannt. mit welchen Mitteln
«las stürmende Meer „stürmisch" gemacht wird, und wenn
wir die »Schiffbrüchigen verzweifelt mit den W«»gen kämpfen
sehen, dann brauchen wir die Armen nicht w«*gen der Be-
rührung mit dem nassen Element zu bemitleiden Wenn
irgend <*in Don Juan irgend ein Liebesli«*d mit ein«*r illu¬
sorischen I«aute der Herzallerlielxtten singt, die rieh huld-
vollst von hohem ..Baikone" herab neigt, so müssen wir
an mancher klein«*n „Schmiere" froh s«*in, wenn d«*r Balkon
nicht plötzlich „wankelmütig" wird und sich nicht ebenfalls
huldvoll vor d«*m s«*hmachtenden Jüngling mit verneigt
D«*r kinematographische Apparat will j«d*x*h nichts
v«»n derartigen Illusionen wissen. Er fordert Leiten, Tat¬
sachen. Die handelnden Personen springen in das nasse
Element, aus dem brennenden Haus«* auf cias aufgespannte
Tuch, sie laufen. klett«*rn und wirken in j«*tler Beziehung
durchaus real. Die Handlungen spielen sich nicht vor
üherschmierten Leinwandfetzen ab, sondern inmitten blü
hender Fluren, zwischen den Bäumen prä«-htig«*r Wälder
und in den braus«*nden W«»gen der h«x*hgehenden Ne«*
Der kinemat«igraphische Apparat lässt si«*li nichts vor
täuschen. Natürlich weiden die nötigen Vorsichtsmass
regeln l>ei den Aufnahmen getroffen. Das „brennende"
Haus brennt ungefährlich, das auf einem Balken in d«*r
wogenden Nee kämpfende Weib ist durch ein Tau mit dem
Lande verbunden. Aber immerhin sind die darstellenden
Künstler bei schwierigen Aufnahmen «1er Lebensgefahr
ausgesetzt. Interessant ist es auch, zu wissen, wie es möglich
ist z. B. den ,.leitendig gewordenen Käse" aufzunehmen
Der grosse Käse läuft und springt ülter alle .Schwierigkeit« !!
mit grösster Eleganz hinweg, hinter ihm her Herren, Dam«*n
Kutscher, Marktweiber, Polizisten u. a. mehr Es ist ehn¬
der immer wieder’ so gerne gesehenen „wilden Jagden
Der lachende Zuschauer sieht wohl die laufenden, stürzenden
und sich gegenseitig verhauenden Wrfolger. sieht alx*r
nicht, dass jemand an einem langen Seile den betreffend«-!!
fortlaufenden Gegenstand in Bewegung setzt.
Auch wir Trierer lieben den „Kintop" (B«*rliner Aus¬
druck für Kinematographen) über all«*s. Wir zeigen alx*r
«*in selten grosses Interesse an all den grossen, kleinen
und kleinsten Ereignissen. die sich in unserem Stadt I«*
zugetragen haben und die uns durch das elektrische Theater
wieder vorgeführt werden. „Echt trierisch“ aller wird der
Kino erst durch den die Bilder erklärenden Besitz«*r. Die
Ntimme schluchzt, weint, heult, jammert, lacht, flucht,
flüstert, poltert oft innerhalb fünf Minuten je nach Bc«iarf
Reinst«*s Hochdeutsch wechselt mit schönst«*m trieriseh«*n
„Platt“. Dazwischen donnern die Kanonen, zucken die
Blitz«*, schreien die Dampf pfeifen, knattert eine Gewehrsalvc
Wir haben schon an allen möglichen Plätzen Kintops
der verschiedensten Art besucht, aber n«jch niemals eines
mit solchen „sprechenden" Vorführungen. So sehr wir uns
freuten, am hiesigen Platze „unser“ Platt auf solche Weise
verwendet zu sehen, so mussten wir uns manches Mal
recht wundem, wenn an den blauen Gestaden des Mittel
ländischen Meeios im lachenden Nizza, in einer Arena d«*s
stolzen Npaniens oder auf den Boulevards von Paris sich
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No. 137.
Der Kinematograpb — Düsseldorf.
der eine oder andere Darsteller uns in unverfälschter Trierer
Mundart vorstellte. Ebenso halten wir uns sehr „entrüstet“,
als bei einer Verbrecherhande der „Verbrecherlehrling“
durch steten Misserfolg mürbe gemacht, plötzlich heulend auf
trierisch rief: eich spillen.net mieh :r.et, eich giehn widder
bei mei Meister — Oder wenn plötzlich in einem eleganten
Pariser Boudoir der betrogene Ehegatte ir. einem Wutaus¬
bruche donnert: O waort ihr Biwackcn, eich well euch
schons helfen. —
Am interessantesten ist es aber im Kintop. wenn
trierische Aufnahmen dem jubelnden Publikum gezeigt wer¬
den. Wir sehen dann bei dem Domai sgang. bei der Feuer¬
wehrübung. bei dem Einzuge der Sänger, auf dem Vieh¬
markte allbekannte Trierer Gesichter. Die Kinder juliein
laut: ciao dän es den Hänns, et Kätt —. die „grösseren"
nennen leiser die Namen ihrer Bekannten. Ein jeder freut
sich, irgend ein bekanntes Gesicht auf der Leinwand zu
erblicken und freut sich besonders, wer ti sein eigenes Konter¬
fei ihm entgegenlacht, wie er sich wiederum ärgert, wenn
sein eigenes Gesicht ihm mürrisch, unfreundlich, unvorteil¬
haft entgegenschaut. Der Kino verliert alsdann den Cha¬
rakter eines eigentlichen Theaters. Die Zuschauer fühlen
sich „mehr wie zu Hause“ und können ungeniert ihre
Kritik an den Bekannten, Freunden und Feinden, abgeben.
Der Kino ist der Spiegel von Trier geworden, nicht nur
der „Allgemeine Anzeiger“ für behördliche trierische Er¬
eignisse, sondern vielmehr noch das billige, offene Modeblatt
für unsere Damenwelt.
Der kinematographische Apparat lügt nicht. Er
zeigt alle und alles wie es ist, zu sein sch« int und sein müsste.
Er sagt uns, wer des Sonntags im Dom gewesen ist, wer
während der Promenadenkonzert«. gebummelt und „kontrol¬
liert“ endlich auch, wer an den Prozessionen teilgenommen
hat.
Ueber den Ereignissen Triers „schwebt“ der kinema¬
tographische Apparat gleichsam wie eine Geisterhand,
unsichtbar meistens den „Leidtragenden", zur grössten
Freude jedoch der Schar „Trierer Biwacken", die als Stamm¬
gäste den jedesmaligen Abschluss eines Bildes bilden.
„Mamm, geff mer zwei Groschen, eich sein och droff.j
Die neuen Bestimmungen in Anhalt. Die anhaitische
Regierung verbot durch eine Landespolizeiverordnung
allen Personen unter 16 Jahren ohne Begleitung Erwach¬
sener den Besuch von Kinematographentheat«*m. An den
Eingängen zu den Theatern ist ein deutlich sichtbarer
Aushang anzubringen, der den Zweck dieser Verordnung
bekannt gibt. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe
bis zu 30 Mark bestraft.
Danzig, den 5. August J. Rowehders Riesen-
Biograph, der fast alljährlich unsem Danziger Dominik
mit seinem eleganten Unternehmen besucht, diesmal aller
bereits 14 Tage früher aufgebaut hat und sich täglich eines
starken Besuchs erfreut, wird in diesem Jahre ganz besonders
ausgezeichnet, indem für den 27. Juli der Kommandierende
General des XVII. Armeekorps und Generaladjutant des
Kaisers Herr von Mackensen seinen Besuch in Aussicht
gestellt hatte, um sich die von Herrn Rohweder mit eigenen
Apparaten aufgenommenen Zoppoter Rennen vom IS. Juli
persönlich anzusehen. Gegen 6 Uhr fuhr Herr von Mackensen
mit seiner Gemahlin und einigen Adjutanten vor und
verweilte über eine Stunde in dem Etablissement. Ein
auserlesenes Programm war aus dem Riesenrepertoire
zusammengestellt, über dessen gediegene Vorführung sich
der Korpskommandeur sehr anerkennend aussprach. Di«
Folge davon war, dass einige veranstaltete Militärvor
Stellungen ausserordentlich stark besucht waren. Eine
weitere Folge aller wareine auf Wunsch gestern veranstaltet«
Offiziers-Extra-Vorstellung, zu «1er ausser den schillernden
Uniformen nur einige höhere Beamte und ein Vertretei
der Presse Zutritt hatten. Auch diese Vorstellung war
stark von Offizieren unserer Garnison, und deren Damen
und Familienangehörigen stark besucht. Es waren all«
Uniformen unserer hier garnisonierenden Regimenter, ebenso
«*ine grössere Zahl Kriegsschüler vertreten. Herr Rohweder
hatte für diese Sondervorstellung ein besonders reich
haltiges und erlt^senes Programm zusammengestellt. und
alle Bilder, die sich wieder durch besondere Schärfe aus
zeichneten, fanden lebhaftes Interesse. Von den vielen nach
der Natur aufgenommenen Films nennen wir als besonder*
gelungen die „Kaiserliche Parforce-Jagd in Doeberitz"
auf der Kaiser Wilhelm als Teilnehmer und bei d«*r Ver¬
teilung der Brüche sehr deutlich erkennbar war, „Eile
Steeple-C ’hase in England", das grösste Rennen der Welt
„Eine Hirschjagd im Park der Herzogin von Uzes“, „Kaisr-r
tage auf Korfu im Mai 1909" mit den herrlichen Palmen
Oliven- und Zypressenhainen und dem Kaiserlichen Marmor
schloss Achilleion und als aktuellsten Film, der wähn nd dei
Vorstellung per Eilboten eintraf und zum ersten Male d«-r
Oeffentlichkeit vorgeführt wurde, ..Graf Zeppelins Fahr'
und Landung mit „Z. II" auf der lia in Frankfurt a. M
Auch dieser Film ist als recht gelungen zu bezeichnen
<*r lässt den Grafen Zeppelin und sogar das Arbeiten «1<
Propeller deutlich erkennen und fall«! ebenso dankbar'
Aufnahme, wie „Das grosse Rennen in Zoppot am 18. Jul
d. Js." und ..Kronprinz Wilhelm exorziert die Leibhatt«"
des 1. Garde-Feld- Artilleri«*regimenis ‘. worauf anschliessend
Zielübungen und das zwanglose Leben und TYcilien na< "
dem Dienst veranschaulicht wurden. Zum Schluss tr.it
wieder Mstr. Wtxtd. das elektrische Rätsel, mit seinen
staunenerregenden Experimenten in Aktion. Der Aufenthalt
in dem Biograph war recht angenehm, zumal vier gro ■
elektrische Ventilatoren dem Raume ständig frische Luti
zuführten. Die Herrschaft<*n verliessen nach ea. 1 1 <, Stund« n
voll befriedigt die Vorstellung und einige versprachen
für den Kinemat«>graphen Reklame zu machen. Gewi -
eine hübsche Anerkennung und ein Beweis dafür, dass d"‘
kinematographischen Vorführungen volle Berechtigung
haben und auch die höheren und exklusiven Kreise wirkli' I'
interessieren. -sen.
Die Dresdener Vogel« iese wurde am 2. August teilweise
durch einen Brand, der in Ifangs Restaurant entstand« "
war, zerstört. Unter den abgebrannten Bauten befind« "
sich u. a.: Schoofs Terrassen-Panorama; Dietzes Panoram
Ludwigs IUusionstheater.
Polizeiverordnung für kinematographische Vorführungen.
Für den Regierungsbezirk Schleswig ist “ine Poliz« i-
Verortlnung erlassen, durch die die feuerpolizeilichen Grun«l-
sätze über die Sicherheit in Kinematographen-Theati-rn
festgelegt werd«>n. Den Ortspolizeihehörden wird ferner
die Befugnis erteilt, den Zutritt zu den Bildern, von denen
ein schädlicher Einfluss auf Kinder befürchtet wir«!, Kindern
unter 15 Jahren zu verbieten. Mindestens 24 Stunt!«-»
vor Beginn der Vorführung ist der Ortspolizei ein Verzeichnis
der vorzuführenden Bilder oder die Films einzureichen
Stuttgart. Eine grosse Ehre wurde dem Besitzer
des Kinematograph International, Herrn
Felix Bayer, zuteil, indem derselbe am 23. Juli eine Ein¬
ladung in die königliche Sommerresidenz nach Friedrichs¬
hafen erhielt, wo er eine grosse Vorstellung vor dem wärt-
tembergischen Königspaar, den übrigen Mit¬
gliedern der königlichen Familie, sowie einer Reihe geladener
Gäste zu gellen hatte. Unter den gebotenen Nummern
fanden das Hauptinteresse der hohen Zuschauer die eigenen
Aufnahmen der Firma, zunächst von einer militärischen
Der Kinematogr aph
Düsseldorf.
No. 137.
W iederhol! haben wir bekannt gemacht, dass
wir ohne Vorausbezahlung nur Anzeigen von
uns bekannten Firmen aulnehmen, nicht aber
kleine Anzeigen und Stellengesuche. In der Ab¬
sicht unsern Auftraggebern von Nutzen zu sein,
wurden viele Ausnahmen gemacht, namentlich um
Stellensuchende nicht bis zur nächsten Nummer
zurückzuweisen. Von vielen Seiten ist diese Hand¬
lungsweise anerkannt worden, sehr viele Anzeigen
aber, namentlich Verkaufs- und Stellengesuchs-
Anzeigen blieben unbezahlt, die Auftraggeber haben
ihren Zweck erreicht, indem die angebotenen
Gegenstände verkauft oder neue Stellen erreicht
wurden, und wir haben das Nachsehen. In
mehreren Fällen heisst es im Bestellbrief ,,D e r
Betrag ist abgegangen- oder ähnlich.
Wenn wir gegen derartige Schwindeleien Stellung
nehmen, indem wir Betrugsanzeige machen und
gerichtliche Bestrafung veranlassen, so sind wir
der Zustimmung aller rechtschaffenen Branche¬
angehörigen sicher. Für die Folge aber bitten
wir um Beifügung des Anzeigenbetrages, auch in
Briefmarken des Auslandes.
Der „Kinematograph“.
Teilhaber-Gesuch
L,r int.-mal tonal.-, Kimi.ml.«r»,.l,.i,. H | T S Cll f G U 8t LO
Int.-m.-Iiim-tt, >v. I. ti--- mit -.11, o .t- » ■ « • V* ■ ■ V» IM V* WW.
I Mitteln betrieben « inl. Sohr I
I < ;ewinnchan«'«*ti. Die Teilhatx»r?*«*hnft I •
Verkaufs-Anzeigen.;
Mülhausen im Eisass.
No. 137.
Der Kinematograph — Düsseldorf.
Uebung der hiesigen Königsdragoner, einem Brückenbau
iilier den Neckar bei Hofen, hierauf der Unfall des Z U
Ikm (Jöppingen. dann aber der militärische Festakt beim
Jubiläum des InfanterieregimentsKaiser Friedrieh im Schloss-
hof in Stuttgart in Anwesenheit des Kgl. Hofes und der
ganzen Generalität, und die Reiterspiele l»eim llanen-
jubiläum im Schlosshof in Ludwigsburg, ebenfalls in An¬
wesenheit des Königspaares. Der letzte Film namentlich
hat so vorzüglich gefallen, dass auf ausdrücklichen Wunsch
des Königs eine Wiederholung dieses Bildes
stattfinden musste. Das Interesse, das die fürstlichen Gäste
an allen Darbietungen nahmen, war ein sehr warmes und
aufmerksames: der König gab es unter anderem mit den
Worten zu erkennen : ..Solchen Vorführungen könnte ich
stundenlang Zusehen!” Beglückt von der leutseligen
Anerkennung seines fürstlichen Gastgebers verliess Herr
Bayer das königliche Schloss. Dieser einfache \ organg
an den schönen Ufern des schwäbischen Meeres hat wieder
eklatant bewiesen, dass die kinematograpliische Kunst
Menschen aller Stände zu entzücken vermag, „vom Palast
bis zu der Hütte", von keinem einzigen andern Kunstzweig
wird man diese Tatsache festzustellen vermögen.
-s- England. The Manufacturers’ Film
Agency hat 50, Burleigh Mansions, St.
Martiii’s L a n e . ein Bureau eröffnet. Die Gesell¬
schaft bealisichtigt wöchentlich einen neuen Film an den
Markt zu bringen. — Das Hippodrome in Birken-
head . welches früher als Variete benutzt wurde, wird
jetzt von Weisker Bros, als Kino‘heater betrielien. — In
Liverpool ist die Picton Hall, die einige Monate
geschlossen war, von der Imperial ßioscope (’o. wieder er-
eröffnet worden. Die Howard Hall, Newcastle-
on-Tyne. in der früher Gottesdienst abgehalten wurde,
kt in ein Kinotheater umgewandelt worden.
-s- Newyork. Der Modus der kinematographischen
Vorstellungen im Freien zu geben, bricht sich in den Ver¬
einigten Staaten immer mehr Balm. Ein derartiges Unter¬
nehmen in Newyork ist während des letzten Jahres in
jeder Vorstellung von 2500 Personen besucht worden und
man ist jetzt dazu übergegangen, für die doppelte Zahl
Besucher Sitzplätze anzulegen.
-s- Newyork. Die Edison Company gibt jetzt eine
eigene Zeitung. „The Kinetogram” heraus, die in der
Hauptsache Beschreibungen der von dieser Gesellschaft
an den Markt gebrachten neuen Films enthält. Die erste
Nummer bringt einen Aufsatz von T. A. Edison über die
kulturelle Deutung lebender Bilder.
-s- Johannesburg. Die geschäftliche Lage der Kine-
matographentheater bleibt nach wie vor eine unbefriedigende.
Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass die Zahl der
Theater eine za grosse ist. Man glaubte, dass sich die Ver¬
hältnisse Ix'ssem würden, da mehr als % Dutzend Theater
infolge schlechten Geschäftsganges geschlossen wurden,
doch hat sich diese Erwartung nicht erfüllt, denn es sind
elienso viele neue Theater gegründet worden. Die meisten
Unternehmer unterschätzen die ungewöhnliche Höhe der
Betriebskosten. In den Hauptstrasscn Johannesburgs
stellt sich die Miete für ein geeignetes Lokal auf 12 000 bis
18 OOO Mark und für die Benutzung des einzigen in Johannes¬
burg vorhandenen geräumigen Saales sind pro Abend
250 Mk. zu entrichten. Die meisten Theater versuchen
es daher mit anderen Städten, doch sind die Entfernungen
so gross, und die Transporte so kostspielig, dass sie auch
dabei nicht auf ihre Rechnung kommen. Auf eine Besserung
kann man sich, trotzdem die Handels- und Industrielage
Afrikas Fortschritte macht, keine Hoffnungen machen.
Zick-Zack
* Aus der japanischen Zelliiloidindustrie. Zu den
belangreichen Unternehmen. die letzthin in Japan be¬
gründet worden sind, gehören auch die zwei Zelluloidfabriken
in Sakai bei Osaka und in Aboshi bei Himeji. Das erster»“
Werk gehört dem mächtigen Mitsui-Konzern, das in der
ganzen Welt Filialen hat ind u. a. auch in Hamburg eine
Niederlassung unterhält. Die zweite Fabrik wurde von der
Mitsu Bishi-Company, sowie von der Nippon Yusen Kaisha
unter dem Namen „Japan Celluloid and Artificial Silk
Company errichtet. Die Leitung des letzteren Betriebes
ist einem schweizerischen Ingenieur übertragen; die Ma¬
schinen wurden aus Frankreich bezogen, und zwar sind es
Kopien von Maschinen, wie sie in einer gewissen deutschen
Fabrik ausgenutzt werden und walirscheinlieh eigens
von der betreffenden Firma konstruiert wurden. Hingegen
soll die Fabrik in Sakai durch einen amerikanischen Ingenieur
geleitet werden, der bis zu seinem Engagement in der New
Jersey Celluloid Company angestellt war. Im übrigen be¬
stehen Zweifel, ob diese Betriebe den an sie geknüpften
Erwartungen entsprechen werden, denn die Nachfrage
nach Zelluloid in Japan wird nur auf rund 200 000 Kin (ä
ca. OOO Gramm) geschätzt, jedenfalls wird aber dRs deutsche
(Jeschäft schwer getroffen durch diese neuen Werke, denn
Deutschland lieferte 1907 nach Japan 166 054 Kin Zelluloid
im Werte von über eine halbe Million Mark. Das Mitsu
Bishi-Werk. das mit 1200 000 Yen ins Indien gerufen wurde,
soll täglich 1680 Kin Zelluloid liefern, während die Mitsui-
Fabrik. deren Kapital eine Million Yen beträgt, jeden Tag
1000 Kin herausarbeiten soll. Beide Werke werden im
Jahre also zusammen gegen eine Million Kin Zeihiloid
produzieren, und da, wie gesagt, der Bedarf Japans nur
etwa 20(1 000 beträgt, so muss für die restlichen soo OOO Km
Absatz im Auslande gesucht werden. Wie verlaute'
hal>en beide Unternehmen ihr Augenmerk namentlich
auf den Export nach C'hina, Korea und Indien gerichtet,
aller es kann kaum einem Zweifel unterliegen, das.-» auch der
europäische und amerikanische Markt auf gesucht wird,
und in diesem Falle ist eine seharfe Konkurrenz mit den
europäischen und amerikanischen Werken sicher zu erwarten.
Dass nämlich Indien, China und Korea sofort in der Lage
wären, die 800 000 Kin aufzunehmen, davon kann wohl
gar nicht die Rede sein, denn wenn schliesslich auch Bedarf
genug da wäre, so muss sich das Publikum doch erst auf die
Benutzung von Zelluloidartikeln einrichten. Es folgt hier
aus, dass die beiden neuen Werke in erster Linie auch in
Amerika und Europa Fuss zu fassen versuchen werden,
und angesichts dessen dürfte es zweckmässig erscheinen,
wenn sich die europäischen Werke darüber klar werden
wollten, welche gemeinsamen Schritte zur Abwehr unter¬
nommen werden können.
•. Eine ländliche Trag öjd i e. Das Brausen und Ziaohen
der Klammen mid das Krachen fallender Balken vermischt sich
mit den Schreckens rufen der aufgeregten Menge und dem Schreien
einer Krau, welche sich noch in dem Haus«' befindet, als das Feuer
bereits ihre Röcke zu ergreifen scheint. Es ist nichts (Jekünstelt«-
in diesem Film; es ist ein richtiges Haus, wirkliches Feuer, und na« li
Errettung der Frau verbleibt nichts von dem ganzen Hatise als de-
geschwärzten und rauchenden Trümm«-r. Die einzelnen Szenen
sind unter grösster Lebensgefahr der Darsteller wi«>dergegcb«-n.
denn die Szene der Errettung d«>r Frau und ihr«— Bruders vom
Feuertode entspricht in allen l'unkten der Wirklichkeit. Die
(Jeschichte dieses Films erzählt von zwei Brüdern, welche dasselbe
Mädchen lieben. Mit dem einen kokettiert sie nur, für den andern
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Aus dem Reiche der Töne
Die Musik im Kinotheater.
Von Max Olitzki.
Nicht die Unterhaltungsmusik ist gemeint, sondern
die musikalische Illustration der Szenenbilder, die uns ein
Lustspiel oder Drama zeigen und gewöhnlich von einem
zweifelhaften Pianisten garniert werden. Der Pianist,
der kinematograpliische Stimmungsmaler, nimmt zwar
eine unsichtbare Stellung ein, alter desto vernehmbarer sind
oft seine Dissonanzen. seine „quatschigen“ Musikfloskeln,
die er als Phantasie, Polyphonie, Melodie gern oder ernst
liaft bezeichnet haben will, die jedoch grösstenteils nichts
weiter darstellen als stammelnde enharmonische Verwechse¬
lungen, verschrobene Akkorde, öde Gehimauswüchse,
musikalische Beleidigungen.
Hierin muss unbedingt Wandel ge¬
schafft werden!
Die Theaterleiter müssen nicht nur auf gute, spannende
Szenen ihr Gewicht legen, sie sollen danach streben, zu diesen
« ine passende Musik spielen zu lassen und sieh nicht damit
zufrieden geben, wenn ihr Pianist durch Tonquacksalberei
«len Zuschauer aus der Stimmung reisst. Durch eine gut
unpassende Tonmalerei wird das Bild in seiner Wirkung
• rhöht. ist der Effekt ein gesicherter und der Gesamt-
«'indruck ein künstlerischer. Es geht doch wirklich nicht
•'ii, wie ich es schon oft erlebt habt*, dass der Pianist während
einer Bauernhochzeit den Chopinschen Trauermarsch oder
Asps-Tod aus der Peer Gynt Suite von Grieg spielt. Nimmt
• da nicht Wunder, wenn das Bild an Wirkung einbüsst! ?
Ist der Kinobesitzer nicht genügend musikalisch, so soll
er l>eim Engagement eines Pianisten einen Berufenen um
Hat fragen und sich nicht sagen: die Hauptsache ist. dass
j"ner Mensch Klaviertöne hervorbringen kann. Grade
*o wie zu einem Couplettext eint Musik gehört, so sollte
man zu den Szenen gleichfalls die passende Musik setzen
lassen und sich nicht darauf verlassen, dass die Hauskapellc
«•«ler der Kinoklavierspieler zu den Sujets phantasiert.
Hat man bereits unsere bedeutenden Dramatiker und
I.ustspieldichter zu bewegen verstanden, für die Kinobiihne
zu schreiben und halten sich diese dazu bereit erklärt,
dürfte es ausser Zweifel sein, wenn man unsere Kom¬
ponisten auffordern würde, die dazu notwendige Musik zu
s «hreiben, dass sie ebenfalls freudig zugreifen würden.
I«h bin überzeugt, dass es sie reizen würde, manche sich
dramatisch steigernde Handlung zu komponieren. Erst
kiirzlich hatte ich Gelegenheit Musiker von Namen in
ein Kinotheater zu führen, das an jenem Altend äusserst
packende Momente vorführte, zu denen der musikalische
Hauspauker au einem verstimmten Klimperkasten geradezu
empörend herumhackte, sodass er uns den Aufenthalt
•mleidlich machte; sie waren alter einstimmig der Meinung:
hierzu müsste man eine Musik schreilien und die Sache würde
«■rst dann richtig verstanden, würde weit ergreifender wirken.
• v 'el bst verständlich wird derartige Komposition nur von
• iiiem perfekten Vomblattspieler beherrscht werden können;
nur solche sind zu engagieren. Und in diesem Falle gibts
v |ele, viele arme Musikstudierende, die glücklich wären,
könnten sie täglich einige Mark verdienen. Sie sind auf
öen Hochschulen und Konservatorien genügend zu finden.
Man frage nur dort an. Verpflichtet man solche jungen
freute, so kann man sicher sein, ein virtuos ausgeführtes
> s 'piel zu haben, das den höchsten Ansprüchen genügen wird.
Die Aufforderung an die Komponisten müsste von den
Herren Filmfabrikanten ausgehen, die durch wirkliche
Musik ihre Films viel leichter verkaufen könnten, mithin
Films mit dazugehörender Musik anzubieten in der Lage
wären, genau wie die ('oupletdichter gleichzeitig die Musik
liefern.
Bleibt meine Anregung nicht ungehört, so dürften
w ir wiederum einen Schritt vorwärts gelangt sein in unserem
Bestreben, die Kinobiihne zu einem vornehm künstlerischen
Unternehmen zu gestalten.
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Rechtsprechung.
Das Landgericht zu Colmar i. E. hat jüngst einen
Wirt in G e b \v e i 1 e r freigesproehen. der im verf ossenen
Winter, ohne ortspolizeiliche Genehmigung in seinem
Saale Kino-Vorstellungen veranstaltet hatte und vom Schöf¬
fengericht. wie die „Strassburger Post“ berichtet, für jede
Verfehlung“, soll wohl heissen Vorstellung, mit 4 Mk.
G Idstrafe und selbstverständlich auch Tragung der Kosten,
belegt worden war. Die sehöffengeriehtliche Verurteilung
basierte auf einem gegen den Wirt erlassenen Strafbefehl,
gegen den Einspruch erhoben worden war. In der Ver¬
handlung führte der Beschwerdeführer aus. dass nach
§ 33b der Gewerbeordnung die Schaustellung der Erlaubnis
der Ortspolizeibehörde nicht bedürfe, da dieselbe nur
für den Fall erforderlich sei. wenn die Schaustellung
von Haus zu Haus, oder auf öffentlichen
Strassen, Plätzen usw. dargeboten würde.
Eine Bestrafung auf Grund der Gewerbeordnung
hielt das Schöffengericht auch nicht für zulässig, dagegen
seien dio erwähnten landesrechtlichen
Bestimmungen in Kraft geblieben, nach
»eichen öffentliche Schauspiele aus-
n a hm slos der Genehmigung der Orts-
polizeibehörde bedürfen.
Nach Artikel 6 des Dekrets vom 6.
Januar 1804 fallen unter den Begriff
v »n Schaustellungen die Aufführungen
’ 0| > Marionettentheatern, Puppenspie-
1 ** n und anderen derartigen Vorstellun¬
gen. Zu diesen Schaustellungen seien
brüte im Sinne der Gesetzgebung die
Kinematographen - Vorführungen zu
r ® c h n e n.
Hier ist der Punkt, an dem die sachverständige
Kritik einzusetzen hat. Zunächst sei gesagt, dass der
Artikel 6 des Dekrets vom 6. Januar 1864 überhaupt nicht
“»Frage kommen konnte, da erstens bei Erlass des
b^krets der Kinematograph nicht existierte und zwei¬
tens, weil er mit Marionettentheatern. Puppenspielen
etc. in gar keinen Zusammenhang zu bringen ist, selbst
dann nicht, wenn durch deklamatorische Erklärung die
Bilder für das Publikum verständlicher gemacht werden.
Ob die Erklärung durch eine dazu geeignete Person oder
mechanisch durch ein Grammophon geschieht, ist
gegenstandslos, denn eine Sprechmaschine existierte 1864
ja auch noch nicht. Die Freisprechung sei auch nur erfolgt,
weil man einfach mit dem Kinematographenwesen nichts
nnzufangen weiss, ist eine Annahme, die sich jedem auf¬
drängt. der das Schaustellungswesen gründlich kennt,
und für das Kinematographenwesen, wie auch für die
Rechtsprechung selbst, ist es dringend notwendig,
hier einmal klares Feld zu schaffen, welches nur
durch eine Sonder-Gesetzgebung für das
Kinematographenwesen geschaffen werden
könnte.
Der Kinematograph gehört nirgends anders hin, als
in das Gebiet des Schaustelliingswesens, dies kann als
feststehend gelten. Aber er nimmt darin eine Sonderstel¬
lung ein, so dass in 99 von 100 Fällen die für das Schau¬
stellungswesen geltenden Bestimmungen auf den Geschäfts¬
betrieb des Kinos gar nicht passen. Vor allem aber ist
es nicht möglich, auf eine Sache ein (Jesetz anzuwenden,
welches existierte, als an die fr. Sache noch keinMensch
dachte.
Auch hier stossen wir wieder auf die sehr bedauerliche
Tatsache, dass man sich in behördlichen Kreisen n u r
rnn das Kinematographenwesen kümmert, wenn es gilt
Beschränkungen zu schaffen, dass man die eigentliche
Stellung und den kulturellen, sowie wissenschaftlichen
Wert vollständig ausser Acht lässt, und dass man sich
endlich nicht zu der Ansicht bequemen kann, dass der
Kinematograph und die durch ihn bew irkten Vorführungen
unbedingt zu den Vorführungen gehören, bei denen ein
höheres künstlerisches und wissenschaftliches Interesse
obwaltet.
Wenn dos Landgericht zu Colmar die kinematographi-
schen Vorführungen Marionettentheatern, Puppenspielen
etc. gleichachtet, so zeugt dies davon, dass keiner der in
der Sache tätigen Beamten das Wesen und die Technik
des Kinematographen auch nur ol>erflächlioh kannte.
Anderwärts ist’s der nämliche Fall ur.d eben aus dieser
Unkenntnis resultieren wieder Beschränkungen, oft auch
No 138
Der K Inematograph — Düsseldorf.
Verurteilungen, welche riesigen Schaden anrichten und
ohnehin bei den Verurteilten das Gefühl wachrufen, dass
ihnen Unrecht geschehen sei. Und dieses Gefühl wird man
auch nicht los, wenn man bedenkt, dass hier nicht der Sache
nach, sondern lediglich nach deir starren Buchstaben
des Gesetzes geurteilt wird.
Ein Kino - Gesetz brauchen wii also, denn, das
steht fest, der Kinematograph ist eine Macht geworden,
die eines ausreichenden Schutzes be larf. Man wird sich
in absehbarer Zeit cntschliessen müssen ein solches Gesetz
zu schaffen und von Seiten der beteiligten Kreise, die übri¬
gens stark genug sind um ihrer Stimme Nachdruck und
Gehör zu verschaffen, wird man ernstlich daran denken
müssen darauf zu dringen, dass den jetzt bestehenden
Zuständen, welche der Weitorentwickelung des Kino¬
wesens schädigend entgegenstehen, ein Ende bereitet wird.
Die eigentliche Stellung des Kinos im öffentlichen Leben
und in der Rechtsprechung muss vor allem klar gemacht
und festgelegt werden, dies kann aner unmöglich allein
den Regierungs- und Verwaltungskroisen überlassen bleiben,
sondern auch die direkt an» Kinematograph Is-tciligten
Kreise müssen dabei gehört werden.
Der Fabrikant der Apparate ist insofern stark
beteiligt, als der Absatz aufhört, wenn der Weiterentwicke¬
lung Einhalt getan wird. Der Filmfabrikant
erleidet mächtigen Schaden, wenn eine nicht einwand¬
freie Zensur wie sie jetzt liesteht. ihn in der Ausführung
seiner Ideen beschränkt. Der Besitzer eines Kino-
Theater, der wie die Verhältnisse heute liegen, dem
Nahen des Briefträgers stets mit Misstrauen und Unbehagen
entgegensieht, verliert oft den Mut das Geschäft weiter
zu führen, wenn ihm das Leben allzuschwer gemacht wird.
Und das Hilfspersonal im gesamten Kinematographen-
gewerbe und oft nur auf dasselbe angelernt und eingerichtet,
zählt nach Tausenden, sein Wohl und Wehe hängt vom
Bestehen und Gedeihen des Gewerbes ab. Und die Zeiten
sind wahrhaftig nicht darnach, dass Tausende durch Be¬
schränkungen und Bedrückungen aller Art zur Auf¬
suchung eines neuen Erwerbes gezwungen werden.
Es ist also dringend notwendig, dass die am Bestehen
des Kinematographen beteiligten Kreise sich zusammen-
schliessen, um zunächst einmal die klare Präzi¬
sierung der Stellung des Kinemato¬
graphen im öffentlichen Leben und na¬
mentlich in der Rechtsprechung herbei¬
zuführen. Dies ist gar nicht so schwer als man denkt.
denn es gilt nur, mit Entschlossenheit und Energie aufzu¬
treten. C. R. Häntzschel.
Ein Erlass des Kgl. Sädis. Ministeriums
des Innern über Kinematographen.
Die in allen Teilen unseres Vaterlandes zu beobachtende
Zunahme der Gefahren, welche der Sittlichkeit unserer
Jugend drohen, veranlasste den Katholischen Lehrer-
verband des Deutschen Reiches, an die zuständigen Mini¬
sterien der deutschen Bundesstaaten eine Eingabe zu richten,
in der gebeten wurde:
„1. Die Schule erneut anzuweisen, mit der grössten
Wachsamkeit auf die Gefahren zu achten, die der Jugend
durch den Schmutz in Wort und Bild immer mehr drohen;
2. die Schule zu ermächtigen, den Schülern das Betreten
solcher Geschäfte zu verbieten, in denen die sittlichen Ge¬
fahren in besonderer Weise ausgesetzt sind; 3. das Ver¬
teilen von Reklamezetteln und Flugschriften durch di*
Schulkinder von der ausdrücklichen Genehmigung dci
Schule abhängig zu machen; 4. zu veranlassen, dass Schul
kindem und jugendlichen Personen der Besuch der Kinc
matographen nur in Begleitung erwachsener Angehörigei
gestattet werde “
Auf diese Kiiigals* hin sind von verschiedenen Ministeriei
Antworten eingegangen, von denen die des Königlic!
Sächsischen Ministeriums des Innern, besonders wa
die Kinematographen angeht, die meiste Beachtung ver
dient. Es wird darin l orvorgehohen, dass das Ministeriun
schon früher darüber in Erwägung eingetreten ist, wie den
Gefahren zu begegnen sei, die mit der Vorführung anstössige!
oder sonst ungeeigneter Bilder in Kinematographen für dir
Allgemeinheit und in verstärktem Masse für Schulkind«-'
verbunden sind. Das Ministerium verkennt nicht. das
die in den letzten Jahren beobachtete Zunahme der kirn*
matographisehen Vorführungen ein«- verschärfte Aufmerk
samkeit der Polizeibehörden «misslingt erfordert. Da
Ministerium hält es nicht für ausgeschlossen, dass di*
mehrfachen Anregungen, durch Reichsgesetz gewerbliche!
Kinematographen Vorführungen den in § 33a der Gew erb«
ordnung aufgeführten Singspielen usw. gleiohzustellen
bald Berücksichtigung finden und auf diese Weise die An¬
wüchse des Kinematographenwesens schon vielfach z i
Inseitigen sein worden. Ueber die verschiedenen Weg*
die der Polizeib«*hörde in Sachsen auch schon jetzt off* i
stehen, lässt sich «las Ministerium in einer besonder« u
Verordnung folgendermassen aus:
1. Am sichersten werden anstössige Bilder femgehalt*
wenn die Polizei Inhörde sämtliche Films vor ihrer Vorfiil
rung prüft und die Darbietung ungeprüfter oder bei «I r
Prüfung beanstandeter Bilder verbietet. Soweit di -
nach den örtlichen Verhältnissen durchführbar ersehen
besonders in Städten, werden deshalb entsprechenfle Poliz* .
Verordnungen am Platze sein. Nach Befinden möcli e
wenigstens vorgeschrieben werden, dass alle Bilder «lie
vorgeführt werden sollen, unter Angal>e ihres Titels, etwaiger
Untertitel oder, wo solche nicht vorhanden, einer kurz* n
Inhaltsangabe und «1er Fabriknummer der Films sofort
nach ihrem Eintreffen beim Schausteller v«»n ihm bei <l« r
Polizeibehörde anzutneldcn sind, damit di«»se verdacht •'
Bilder prüfen und tieanstanden kann. Die Vorführung
unangemeldeter Bilder würde dann zu untersagen sc n.
Ausnahmen könnten für gewisse Gattungen von Bildt-m
(z. B. geographische, landschaftliche, ethnographische,
technische usw.) zugelassen werden. Eine ausreichend« 1
Ueherwachung der Vorführungen bleibt dabei erforderli* li
2. Wo die Massnahmen unter I nicht durchführbar
sind — oder neben ihnen —, kann durch Polizei verordn «mg
jede Art öffentlicher Ankündigung, die schlüpfrige Dar¬
stellung in Aussicht stellt (z. B. Nur für Herren! Kabarett
oder Spezia]Vorstellung nur für Erwachsene) untersagt
werden. Handelt es sieh um einen Gewerbebetrieb im Um-
herziehen — und dies wird auf dem Lande meist der Fall
s«>in —, so bietet auch § «Oa der Gewerbeordnung eine
Handhalie. anstrissigen Darbietungen vorzubeugen. I>« 1 ' in
wenn die Erlaubnis zu den Vorführungen nur unter der
ausdrücklichen Bedingung erteilt wird, dass derartige Bilder
nicht gezeigt werden, so werden sich die Unternelun«‘ r
schon im eigenen Interesse hüten, es zu tun. Eine streng« 1
Handhabung der Vorschrift in § 57 Ziffer 5 der Gewerbe¬
ordnung bei Prüfung «ler Gesuche «im Erteilung oder
Ausdehnung von WandergeWerts*scheinen kann nebenlnT
gehen. Im übrigen werden möglichst sorgfältige Ueb** r *
wachung der Kinematographentheater, unvermutete Bildet*
Prüfungen in Verdachtsfällen und strenges Einschrcit«' 0
gegen etwaige anstössige Darbietungen —- gegebenenfa" 1 *
unnachsiehtliche gerichtliche Bestrafung dazu beitragen,
eine Besserung «ler beklagten Verhältnisse zu erreichen
Der Klnematograph — Düsseldorf.
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3. War unter 1 und 2 von den allgemeinen MassnaInnen
die Rede, so erscheint es dringend geboten, die Kinder
unter 14 Jahren noch in l>esondcrer Weise gegen die Schädi¬
gungen zu schützen, die ihnen durch de t Besuch ungeeigneter
kinematographischer Vorstellungen drohen. Denn es ist
kein Zweifel, dass Kinder irr weit höherem Masse als Erwach¬
sene der (Jefahr ausgesetzt sind, unsittlichen, verrohenden
oder die Phantasie in ungünstigem Sinne erregenden Ein¬
flüssen zu unterliegen, ganz, abgesehen von der Verlockung
zu Geldausgaben und in Verbindung damit zu Unredlich¬
keiten und zum Betteln. Vom allgt meinen polizeilichen
Standpunkte aus in dieser Beziehung vorbeugende Mass-
regeln zu treffen, haben sich die Polizeibehörden im Inter¬
esse der allgemeinen Ordnung und Sittlichkeit angelegen
sein zu lassen; etwaige von den Schulbehörden im Interesse
der Schulzucht utul Erziehung erlassene Anordnungen
stehen nicht im Wege. Nach den gemachten Erfahrungen
kann das Ministerium des Innern den Polizeiliehörden
anheimgeben, den Veranstaltern öffentlicher kinemato-
graphischer Schaustellungen durch Polizeiverordnung die
Zulassung von Kindern unter 14 Jahren in anderen als in
..Kindervorstellungen" — (die als solche ausdrücklich an
den Eingängen des Schaustelliingsrauius, sowie an der
Kasse durch deutlich lesbare Aufschriften anzukündigeti
sind und zu bestimmter Stunde, etwa 7 Uhr altends beendet
sein müssen) — zu untersagen und die Vorführung solcher
Bilder in „Kindervorstellungen“ zu verbieten, die von der
Polizeibehörde dem einzelnen Schausteller als ungeeignet
bezeichnet worden sind. Für Kindervorstellungen ist eine
vorsorgliche Bilderprüfung liesonders geboten, ihre Durch¬
führbarkeit wird vielfach erleichtert werden, wenn die
Polizeibehörde sieh die Unterstützung der Lehrerschaft
oder anderer geeigneter Personen sichert.“
Zweckverband und die Theaterbesitzer-Vereinigungen
sollten sich zusammenschliessen, um durch geeignete Mass¬
nahmen zu verhüten, dass die Ausübung des Betrieb durch
zu scharfe behördliche Verfügungen noch weiter beschränkt
wird.
Photochemische Reaktionen.
Von Hans Bourquin.
Wenn man einen Film für kincmatographische Projek¬
tionen herstellt, so ist dies bekanntlich ein photographischer
Akt Das Bild wird mit Hilfe der Strahlenbrechung durch
ein Objektiv in einer Camera obscura — Lionardo da Vinci
soll ihr Erfinder sein — gleichsam eingefangen, auf deren
Rückwand es erscheint, solange eben die Bestrahlung
andauert. Um das Bild festzuhalten ist es notwendig,
auf der Projektionsfläche materielle Veränderungen in einem
stofflichen Medium »vor sich gehen zu lassen, welche bleibend
den Eindruck eines Bildes machen Man öedarf also licht¬
empfindlicher Substanzen. Da sich die Vorgänge in den¬
selben als Reaktionen darstellen, da sie vom Licht hervor¬
gerufen werden, da sie chemischer Natur sind, handelt
es sich um „photochemische Reaktionen“, welche der Ab¬
sicht des Photographen dienstbar zu machen sind. Es gibt
sehr zahlreiche Prozesse dieser Art; ihr Studium hat seine
Bedeutung besonders im Zusammenhänge mit der neu¬
zeitlichen Entwickelung der photographischen Technik
gewonnen, und auch hier sollen nur Vorgänge interessieren,
welche sich in den Dienst der Lichtbildnerei stellen
las en.
Exposition würde sogar ein mit geringwertiger, leicht
ausbleichender Farbe bedecktes Stück Papier seine Dienste
tun. Wählt man Xill>ersalze mit organischen Stoffen,
so besteht die Reaktion in einer Zersetzung an den belich¬
teten Stellen; hier zeigt sich eine matte Silbersehicht.
welche aus den ausgeschiedenen Körnchen des Metalle*
besteht. Allerdings wird diese Bildung durch den photo¬
graphischen Vorgang nur kcimhaft vorbereitet. Die be¬
lichteten Stellen werden zunächst nur l>edeutend leichter
reduzier bar. Die Kntwickelungsfliissigkeit stellt dann ein
starkes Reduktionsmittel dar, welches an den betreffenden
Stellen wirksam werden kann. Als Entwickler dienen
Eisenvitriol, Pvrogallu.-. Hydrochinin; neuerdings sind
Derivate des Benzols beliebt. lei welchen mehrere Atome
Wasserstoff durch HO oder NH. ersetzt werden.
Die photochemische Wirkung des Lichtes tritt al»er
nur ein. sofern eine Absorption der Strahlen stattfindet
J. Hersehel wies dies zuerst l>ei ausbleichenden Blumen
blättern nach. Grüne Blätter beispielsweise absorbieren da-
ihrem Grün komplementäre Rot der Strahlung und werden
daher durch rotes Licht ausgebleicht. Die gewöhnlichen
photographischen Platten sind nun liekanntlich vorwiegend
für die Strahlen empfindlich, welche nach dem violetten
Ende des Spektrums zu liegen. Will man die Platten für
eine gleichmässige Absorption herrichten. so muss man
sie „sensibilisieren“. Man kennt prinzipiell zwei Arten
von Sensibilisatoren. Silbersalze werden empfindlich auch
für Grün, Gelb und Rot. wenn man ihnen Farbstoff«
beimischt, welche die betreffenden Kurilen absorbieren
Dahin gehören : Eosin. Xaphtolhlau Anilingrün und ander«
mehr. Das ist „optische“ Sensibilisierung, der die „che¬
mische“ gegenübersteht. Durch die chemischen Sen
sibilisatoren wird der gewünschte Zersetzungsprozess be¬
schleunigt, indem sie sich mit den Produkten der photo¬
chemischen Wirkung vereinigen und so eine Rückbildung
verhindern.
Eigenartige Entwicklungsfähigkeiten zeigen Eiweis-
Gelatine und Gummi mit C'hromsäure, welche durch di«
Belichtung im Wasser unlöslich werden, aber Fettfarlten
stark festhalten. Werden solche Schichten erst unter einen
Negativ belichtet und dann mit Fettfarben eingewalzt
so haftet die Farbe an den Stellen, welche in der Wirklich
keit dunkel waren Belichtet man dagegen eine solche Platt«
unter einem Positiv, wo die hellen Stellen des Originale-
auch hell sind, so werden diese das Licht durchlasscn
und die darunter liegenden Stellen, weil sie ja unlöslich
werden, weniger klebrig machen. Aufgestäubtes Farbpulver
welches man einbrennen kann, wenn es sich um Porzellan
färben handelt, haftet daher nur an den Stellen, welche
dunkel werden müssen. Uehrigens kann man auch Relief*
aus den unter einem Bilde belichteten f hromschichten
herstellen: man braucht sie nur in Wasser zu baden
Die nicht durch Belichtung unlöslich gewordenen Stellen
quellen dann nämlich auf und man kann Nachbildung«-!'
in Tonntasse herstellen, welche den Zwecken keramischer
Dekoration dienen. «
Die immer höher gesteigerte Kunst der Kincmatograplii«
bedient sich der Momentaufnahmen. Dabei kommt es da¬
rauf an, in verschwindend kurzen Momenten die Licht-
wirkungen richtig auszuwerten, und darum muss auch hi«-r
für empfindliche Platten gesorgt werden, welche die ge¬
wünschte photochemische Reaktion nicht mit einseitig«‘ r
Bevorzugung einzelner Farben zustande kommen lassen.
Für die Photographie könnte man als lichtempfindliche
Substanz sehr verschiedene Medien wählen. Bei langer
Der KInematograph — Düsseldorf.
No. 133.
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No. 138.
Der Kinematogmota — Dflsseldorl.
|tS3B^)|
Aus der Praxis
"||
Neue Kino»lieater. Liegnit c, Mittelstr. 14 wurde
das Welt-Reform-Kino eröffnet. — Geestemünde.
Das Kino Welthaus Passaget heater wurde Bogar Smidtstr.
eröffnet.
Beleueht 11 ngs- Steuer.
Das < Jeset/, betreffend die Besteuerung von Beleueh-
tungsmitteilt wird am 1. Oktober v. J. in Kraft treten.
Von diesem Tage ab werden alle xum Verkauf bestimmten
Glühlampen jeder Art einer beträchtlichen Steuer unter¬
liegen; ausgenommen sind nur diejenigen Lampen, die
sich am genannten Tage bereits im Besit z des Selbst Ver¬
brauchers befinden. Es ist daher empfehlenswert, dass
sich alle Verbraucher von Glühlampen möglichst schnell
einen für längere Zeit ausreichenden Vorrat verschaffen,
denn die nachfolgend angegebenen Steuersätze hat nach
den Bestimmungen des Gesetzes der Besteller zu tragen.
Die Steuer beträgt:
A. Für elektrische Glühlampen und Brenner zu solchen
a) Kohlefadenlampen b) Metallfaden- u. andere
* Glühlampen, Nernstlampenbrenn.
U bis zu 15 Watt 5 Pf. 10 Pf. pro Stück
v..n 15— 25 „ 10 ,. 20..
NH „ 25— 60 „ 20 „ 40 „ „
60—100 „ 30 „ 60 „ „
„ 100—200 „ 50 „ 1QO „
für solche von höherem Verbrauche zu a) je 25 Pf., zu b) je
40 Pf. mehr für jedes weitere angefangene Hundert Watt.
B. Für Glühkörper zu Gasglühlicht und ähnliche
Lampen 10 IT. für das Stück.
(’. Für Brennstifte zu elektrischen Bogenlampen 1. aus
Reinkohle 60 Pf. für das Kilogramm. 2. aus Kohle mit
Leuchtzusätzen und für alle übrigen Brennstifte 100 Pf.
für das Kilogramm
D. Für Brenner zu Quanail berdam pf- und ähnlichen
Lampen bis 100 Watt 100 Pf. für das Stück, für solche
von höherem Verbrauche je lOO Pf. mehr für jedes weitere
angefangene Watt.
obr. Frl. M. Lugner. Stipendiatin der schwedischen
Regierung, bereist Deutschland jetzt zu dem Zwecke,
über die hiesigen kinematographisi hen Verhältnisse, be¬
sondere die Hebungsbestrebungen, zu berichten. Sie wohnte
am 16. August einer Sitzung der Dresdener Gesellschaft
„Bild und Wort“ bei.
ln einem „trierisehen“ kinematographen. Verschiedenen
Anfragen zufolge teilen wir hierdurch gerne mit, dass es
sich in dem unter obiger Stichmarke beschriebenen Kine-
matographen um das Marzen’sche Central-
Theater in Trier handelt; der lobend erwähnte Er¬
klärer ist Peter Märzen.
-s- kinutheater in den Vereinigten Staaten. Während
es bis vor kurzem möglich war, mit ganz geringen Mitteln
in Nordamerika ein Kinotheater einzurichten, macht der
Zug unserer Zeit ins Grosse derartige Etablierungen immer
schwieriger. In den Grosstädten ist schon ein Kapital
von 100 000 Mk., von denen 50—60 (MN) Mk. von der Miete
verschlungen werden, erforderlich; aber trotzdem meistens
nur 5 Cents Eintrittsgeld erhoben werden, machen die
Inhaber dabei glänzende Geschäfte. Das zeigt zugleich,
wie ausserordentlich beliebt diese Theater sind.
| (sSflSäS 1
Firmennadirichten (sSßßS
-s- London. Die Gesellschaft „Electric Theatres"
(1908), Limited, eröffnet in Birmingham und in Southend
neue Kinotheater.
-s- London. l>ie Essanay Co., Chicago
beabsichtigt, in London eine Zentrale für den Filmverkair
in Europa zu errichten. Die Gesellschaft liesteht erst sei'
zwei Jahren, doch stehen der Geschäftsleitung um
fassende Erfahrungen in der Branche zur Seite.
Neue Films || !|
Edison. Während der Flitterwochen getrennt
Am Muon — tr ande fanden nie sich und ihre Liebe wuchs, tu- -
endlich ihren Wunsch erlullt sahen, und vor dein standen, dmsc.
Worten sic andächtig lauschten. I >«.- Schicksal trennte -in jeduc
bald wieder, ab« nicht für lange Zeit, denn mit der List der Liets i
den gelang es ihnen, sich bald wieder au vereinigen, und in die Wildn
zu entkommen. Man verlor ihre Spur. Ein treuer Freund, der -
begleitet hatte. - tald sich heimlich fort von ihnen, während sie >
d >r Nacht im Grase unter Bäumen schliefen. Gerade, als sie su
träumten, brachte dieser Freund die Verfolger herbei, und d
Hochzeitsreise endete mit - - kräftiger Prügel! Richtige l*rug.
Denn die Ausreisser waren j «der erst 8 Jahn- alt, und ihn* Mutt,
schlugen sie mit Recht für ihre kindliclicn Streiche. Es ist eit
niedliche Geschichte, und ein Film, den zu betraoh’en es ein wir!
liches Vergnügen ist. Die Hochzeit war eine witzige Idee der Mutt,
bei einer Geburtstagsfeier des kleinen Mädchen, der Pnvliger •
Knirps tun 6 Jahren, als Pf am r angezogen. Es war ein Vergnüg,
durch und durch, bis iio Kinder cs f ür ernst nahmen. Die gan
Geschichte ist von Anfang bis zu Ende sehr unterhaltend. Die Flu. t
in einem Wagen mit einer Ziege bespannt tmd einem Hunde « -
treuen Begleiter sind besonders horvorzuhebeutle Merkmale.
Er wollte nicht unter einer Leiter h i .
durchgehen. Sun Land, der s.. tüchtige Kaufmann, wui
nur der abergläubige Sam genannt, und dieses mit gutem Red
denn trotz seiner kaufmännischen Tüchtigkeit war er furcht I. r
abergläubig, und wäre nie in seinem Leben unter einer Leiter lc
diV cligegangem Dieser Atierglmb • kostete ihm auch seine
Stellung in l’loaaant ville. Mit ihm arbeitete tuc-li ein ebenso tücliln r
Kaufuuuui. bekannt unter dem Namen Jim Picken«. Sobald - b
ein Kumte stthen liess und Sam ihn mit Beschlag belegt hatte, v. r
Jim wie der Blitz hinter dem l’aar« her. Es wäre ihm jedoch nie
hmgen, sich ins Geschäft einzumisclieu. wenn nicht Sam seine
eigenartigen Ideen wegen der Leiter geliabt hätte. Als dieser • r
ersten Leiter aus wich — und Sam kam heute mit vielen in Berühr., .g
— nahm Jim die (ielegenlu-it wahr, um mit dem Kunden su sprech >•
Sam holte ihn wieder zurück. atsT eine andere Güter trat wi. • -r
hindernd in den Weg, und Jim macht« sich wieder an den Kun. ii
heran. Bei der nun folgendim Auseinandersetzung warf Sam "
Leiter um, und während er sich mit dem Besitzer derselben bei.. »
stritt, ging Jim mit dem Kunden ilavou. Immer wieder hra« ic
Sam's Aberglaube dem Jim Glück, und zuletzt gewann er > »
Kunden ganz für sich. Sam wurde entlassen und wütend ri.e ■
er auf die Strasse, fand eine Güter an der Wand stellen, ging wie. i r
holt unter derselben hindurch, und tötete so den in ihm loben, n
Aberglauben.
L> a s Loben eines Matrosen in der »in.' 1 1
kanischen Marine. Als Tom Bowline in die Marine eint. it.
war er entschlossen, die höchste Stufe, die er errreichen konnte
zu erlangen. Er arbeitete hart, lernte viel und stieg durch die ■ r "
schiedenen Grade bis zu dem Posten, den er. um seinen Ehr. “
zu befriedigen, erlialte.ii keimte. Der Vorschlag, dies« Geschieh'
über Tom Bowline*s B »f örderungcu in einem Film wiederzug"'
fand den Beifall der Vereinigten Staaten-Kugierung und mit i ,,r
Hilfe war .« tuö glich, nicht nur die Werften und Schiffe der I
gierung, sondern auch Offiziere und Matrosen, soviel nur zur lj>* r '
Stellung des Films nötig waren, im Bilde f.-t* t zuhalten. Der F ” ,M
beginnt mit dem Eintritt Tom Bowline’« in die Marine, und j.sk*
Grad von «einem Eintritt bis zu dem höclist zu erlangenden Pe-u' n
ist genau dargestellt. Man sieht ihn mit seinen Kameraden
Signalisieren auf der Brück«, dann lieim Geschützexerzicrcn. 1 l, J*
Hängemattenexerzieren, beim Tauchen im Taucheranzug und i "‘' h
verschiedenen anderen Exerzitien, welche bisher noch nie
l’uhhkum gezeigt worden sind. Während seiner Tätigkeit 1 ' |[1
er unter romautisclien Umständen mit einem niedlichen Mätl h.-n
zusammen, rettet sie vor dem Ertrinken, tun! als er seine la>. 1 .' u ‘
Stelle durch ernsthafte Arbeit endlich erlangt liat, heiratet < >' o* 1
Mädchen, und ist nun sein Glückvollkominen.
| CsStDgSD | Uereinsnachriditen |[ (sSQgjp
Verein der Kinamatographenbasitzer Im Königreich Sachsen
Sitz Drezdan.
Offener Brief an alle Filmfabrikant« n.
Der unterzeichneU. Verein stellt an die FilmfabrikanU.n '•*’
Ersuchen, in der Wahl ihrer Filmsujets vorsichtiger zu stüua 1« hi-hcr.
Nh 13* .
Der Klnematograph — Dflsseldorf.
_ r lucht in Zukunft durch Lieferung »inwanttfreior Films von
dom Fabrikanten unterstützt wird. Vorboten sind solche Films,
welch» enthalten: Szenen, in denen I > clistahl. Einbruch, Moni,
Mordversuch. Selbstmord, Tierquälerei l>ar»t-Illing unsittlicher
oder annösaig« Bilder. Wenn die Fabrikanten es unterlassen,
den berechtigten Wünschender Kiu»matographenbe»itzer Rechnung
zu tragen, so w -rd-wi sie eines Tages di» wenig erfreuliche Wahr¬
nehmung maoiten müssen, dass ihr Umsatz anstatt siih vergrössert,
fortgesetzt verringert. Die Kiiunnatographenbesitzer Saclisens
wen len an ihr» Filmleihfirmen das Ers ichen stellen, nur solche
Films zu liefern, welche den Anforderungei der Behörde ents|>rechen.
Der Verein der Kinematogra|>henbeeitaer im Könign ich Sachsen.
Sitz Dresden.
• * *
Dl« weiter« Propagandatätigkeit dm Zw*ckv«rband«>.
Zwecks Durchf ührung der grosszügig geplanten Organisation
des Zweckverbandee fanden weitere IV pagandaversaininlungen
in Nürnberg, Uaimover und Bremen statt Die
Versammlung in Nürnberg
im Hotel goldener Adler zeitigte folgend» Resolution. „Die am
29. Juli versammelten Interessenten von Nürnberg und Umgegerd
sowie Stuttgart geben dem Zweckverband ihre Sympathien kund
und erklären iliren Beitritt. Von der Bildung einer Sektion wird
vorläufig Abstand genonuueu. Die Ffmnhinnimnn bitten den Zweck¬
verband. auch weiterlim für die Interessen der Allgemeinheit
einzutreten und versprechen ihre tatkräftige Unterstützung für die
Ziele des Zweckverbandee".
Leider gibt ee auch versteckte Feinde, die sich mcht scheuten,
den in Nürnberg anwesenden Vertretern d >s Zwockverbandes üble
Nachreden zu widmen, die dazu dienen sollten, das Ansehen des
Zweckverbandes nach Möglichk -it h>rabzudrücken. Wer das Licht
der Sonne nicht zu scheuen hat. dürfte k*:uu in die L*ge kommen,
unter dem Siegel der Verschwiegenheit vertrauliche Verdächtigungen
zu kolportieren. Die ir. dieser Angelegenheit schwebenden Ermitt¬
lungen werden hoffentlich zu dem Resultat führen, um Verbreiter
derartiger Unwahrheiten „belohnen“ zu können. Die
P r o pag an da ver « am «n 1 un g in Hainover
verzeichnet insofern einen nennen* w< rten Erfolg, als alle Anwesenden
ihren Beitritt zum Zweckverbai.de erklärten und mit den Aus¬
führungen des Herrn von Frarkenstein übereil ist in mtm. Es wurde
die Gründung einer Sektion Hsn ovir be»cliksn n Ul d der Voisilz
dein Inhaber des Biotophon-Tls aters H« rrn Meller. Götheslr. 48,
das Amt des Schriftführers Herrn Paul Meyer, Geschäft Mulircr
des Alhambrä-Theators. Limburgstrasse 2 übertragt n. Auch die
Versammlui g in Bremen
erweiterte neben den bereits dort verbal denen Mitgliedern unseren
Anhängerkreis und endete mit der Ht-grundung «-nur Sektion für
Bremen, deren Geschäftsführung Herr Johannes Hagen, Kaiser-
strasee 14, übernahm.
Selbstverständlich werden diesen einzelnen Sektionen auch, die
Mitglieder der landschaftlich zugehörigen Orte überwiesen.
Die bisherigen Verkiandlui gen ergaben, dass er neben den bereits
auf gestellten- noch mancherlei Ziele gibt, die im Interesse der
Allgemeinheit verfolgt werden müssen. Auch den lokalen Fragen
kann man als Angehöriger eines grossen Verbandes durch Hinweis
auf denselben l>ei Eingaben an Behörden etc. mehr Nachdruck
verleihen und dabei das von der Zentrale gesammelte Material ver¬
wenden. Die einzelnen Ixjkal-Versanunlungen halten ferner ergeben,
dass der persönliche ZusanuncnscMuss der Theaterbesitzor zur Be¬
seitigung von Härten führt und den sogenannten Konkurrenzneid
auch aus der Welt zu schaffen in der Lage ist. Schon jetzt wurden
gelegentlich «1er einzelnen Verhandlungen bisher seharfe Konkur¬
renten gute Freunde und einig te man sich im Prinzip bereit» I ezüg-
lieh der Reklame z. B. durchaus fair zuwege zu gellen und die| Ein¬
trittspreise nach Uebereinkunft festzusetzen. Wir werden noch
später auf die gemeinsamen Ziele aller Interessenten unserer Branche
zurückkoinm en und wollen hoffen, dass die einzelnen Sektionen
,_m- Ar beit Stetigkeit entfalten, um gemeinsam
a Verbünde iin Interesse Aller tätig zu sein. Wer dem Verbände
noch lieute fern steht, der wird hoffentlich in kürzester Zeit erkeiuien,
dass ein fester Zusammen- ehluss nolwt i dig war und auch er dazu
berufen ist. am gemeinsamen Werke nützusettaffc-n. Nicht der
Kampf gegen den Verband, sondern die hilf ende Mitarbeit
am Verbände wird i .. .
I Zick fuhren und zum> Wohle aller
W. t
Franken
| (gSSQggTfl Verkehrswesen 1 GsS8ggT|
Eine Weltauaatellung in Petersburg. Ein vom Handels¬
minister Timirjasew und Financminster Kokowzew gut-
geheissene» Projekt einer Weltausstellung in Petersburg,
die wohl die erste Weltausstellung in Russland sein wird,
ist der Duma zugegangen. Der Schöpfer des Projekt -
M. Low-atski beabsichtigt, die Kosten zur Veranstaltung
der grandiosen Ausstellung durch die Aufnahme ein« r
vierprozentigen Anleihe zu decken. Die Ausstellung
die im Jahre 1912 eröffnet werden soll, wird in Nowaj»
Derewnja, zwischen der finnländischen Bahn und d< -
Strandbahn errichtet werden. Die Weltausstellung wir I
alle Zweige der Industrie, Gewerbe, Kunst und Lanc
Wirtschaft umfassen.
Brüssel. Hier wird im Herbst ds. Js. eine grosse intet -
nationale Ausstellung in den Riesenhallen des Parc Cinqua
tenaire stattfinden, in welchem Etablissement auch d<
alljährliche Automobi -Salon tagt.
Die Ausstellung, welche vom 18. September bi-
2. November dauern wird, ist keine sogenannte „wilde
Ausstellung sondern steht unter dem hohen Protektorat
S. M. des Königs Leopold, der Komtess von Flandern un-l
der Prinzessin Clementine von Belgien, der Tochter d-
Königs.
Die Ausstellung, welche den Titel „l'lndustrie Moderne
trägt, umfasst alle Erzeugnisse der modernen Industri
als Instrumente. Maschinen. Werkzeuge etc. und werden
Kinematographen-, Film- und verwandte Zweige bei de
gerade in Belgien sehr stark vertretenen Interessenten gewi>-
ein überaus günstiges Absatzgebiet finden. Mit Schluss d< r
Ausstellung ist -ine Preisverteilung und I*rämierung vei
bunden. Nähere Mitteilungen resp. Auskünfte über Ai
meldungstennin. Preis etc. erteilt gern und kosten!-
unser belgischer Vertreter Herr Adolf Levv, Brüssel. Hot .
Joseph. Boulevard Anspach und bitten sich direkt an dies«
zu wenden.
| CsSSgg) 1 Neue Patente | (^9BeS)
Reform des amerikanischen Patentwesens. Gleichseitig n
dein neuen Zolltarif soll, wie dt» B. T. erfährt. auch das Pate» t
wesen reformiert werden. Das heisst, es soll nach dem jünj. ’
von England gegebenen Vorbild bestimmt werden, des» die -!
Ausländern erteilten Patente nur bei Ausübung der Fabrikat:
im Unionsgebiete in Kraft bleiben. Auf amerikanischer Sei
beabsichtigt man damit in erster Reihe eüien Schaclizug gev-
England, es wird vielleicht zwischen Amerika und Deutst-hlan-
der l’atentfrage zu einem Sondervertrag kommen und die Erwart »
geht dann dalpn, dass England nichts weiter übrig bk-ibt, als A
Schluss an dieses Sonderabkommen zu suchen.
Patentliste.
Mitgeteiit vom Patentbureau J. Bett & Co.
Berlin SW. 48. Friedrichstr. 224.
Abonnenten unserer Zeitung erhalten dort kestenks Auski.n"
über alle Patent-, Gebrauchsmuster- und Warenzeichen-
Angelegenheiten etc.
Patent-Erteilungen.
57a. 212 883. Verfahren zum Herstellen der positiven Be¬
händer für Stereokinematographen. oei denen die Negative «-•:
2 getrennten Bändern, die Positive aber derart auf einem Ban-
liegen, dass rechte und linke Bilder miteinander abw echseln. l' r
Boris Weinberg, 8t. Petersburg.
57c. 212 891. Tagesliebt en t wickjungsapiutrat für Blattfil»
in Einzel(>ackungen. deren Hüllen in entgegengesetzten Richtung- n
vom Film o. dgl. abgezogen werden. Carl Drexler. Stuttgart
Paulinenstrasse 4. 21. 7. 08. D. 20 298.
Patent-Anmeldungen.
Gegen die Erteilung kamt während der zweimonatlich-»
Auslage Einspruch erhoben werden.
57a. M. 35 257. Vorrichtung zum Zentrieren der Bikler l-ci
Kinematographen, bei welcher die den schrittweisen Vorschub
des Bildbandes bewirkende Schalttrommel in einem feststellbar- n
Drehgestell gelagert ist. Messter's Projektion. G. m. b. H., Berlin
13. 6. 08.
57a. L. 25 170. Feuerschutz Vorrichtung für Kinematographen
hildbänder mit einer elektromagnetisch betriebenen Verselilussklapi c
im Strahlengang der Beleuchtungsquelle. Eugene Louis An»''*'
Lertourne, Kouen, Frankr.
57a. Sch. 31 372. Klachf ilmi>ackung mit einem Filinträg-”
aus zic-kzackförmig gefaltetem Band, auf wek-liem die einzeln-»
Films längs einer ihrer Kanten befestigt sind. Johann Georg
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Düsseldorf, 25. August 1909. Erscheint jeden Mittwoch.
Nachdruck des Inhalts, auch auszugsweise, verboten.
Kinematographie und Hygiene.
Darüber schreibt l)r. P. Schenk (Berlin) in der
deutschen Medizinalzeitung" folgendes:
,.Es ist verschiedentlich versucht worden, den Kine-
matographen zu Unterrichts*wecken zu verwenden. Ich
halte dieses Unternehmen vom hygienischen Standpunkt
aus für bedenklich. Wir modernen Grosstadtmenschen
verderben eigentlich systematisch unsere Augen. Wir leiden
unter einer Ue herfülle von Licht reizen.
Wie viele von uns haben nicht schon bei aller Anerkennung
d-r staunenswerten Fortschritte der Beleuchtungstechnik
aus der Tiefe ihres hygienischen Gewissens heraus schmerz¬
lich aufgeseufzt, wenn sie in unseren von blendender Licht¬
fülle durchstrahlten Sälen sassen oder gar irgend einen»
heinwerfer ins Auge blicken mussten: ..Leider! schon
l!i'blendet, kehr' ich mich weg, vom Augenschmer? durch¬
drungen.“ Nicht meine eigene Erfahrung allein, die mich
f.ist jeden Besuch einer kinematographischen Vorführung
mit einem nachfolgenden F!nvm»*>rskotom hilssen lasst.
11 wegt mich, gegen die Einführung des Kinematographen
in den Unterricht in Volksschulen und Hochschulen Einspruch
zu erheben. Ich hals» allmählich doch auch von verschie¬
denen anderen Seiten gehört, dass Kopfschmerzen. Migräne.
Augenschwindel sieh als gewöhnliche Folgen kinemato-
ßra >hisolier Vorführungen einstellten Wie sollte das Auge
keinen Schaden von den kinematographischen Darstellungen,
zumal wenn sie in gewissen Zwischenräumen regelmässig
wiederholt werden, davontragen?
Beim Kinematographen ist noch mehr als die im ver¬
dunkelten Raum auf die weisse Bildfläche fallende und von
dieser in die Augen der Beschauer zurüekgeworfene blen¬
dende Lichtfülle Uulenklieh das unaufhörlich in kürzesten
Intervallen erfolgende Schwanken und Zittern des Lichts,
"elohes gleichsam in ewigen Ktössen von der Leinwand
Kegen unsere Augen geworfen wird. Das vielheklagte
••J 1 limmer n“ der kinematographischen Bilder ist ein
l elielstand. der zurzeit den Kinematographen des An-
*j>ruehs beraubt, ein hygienisches Bildungsmittel zu sein,
be'-eitigeii Hirt -ich das Flimmern dank die aagi
wandten Mittel (Rotation einer Scheibe, die aus drei vollen
und drt*i leeren Sektoren besteht, Drehung des Zothschen
Rades. Hin- und Herbewegen der Hand oder eines Fächers
vor dem Auge) nicht. Immer verbleibt bei der Beobach¬
tung einer kinematographischer Bilderreihe meines Erach¬
tens cir. lästiges Gefühl, dass der Vorgang sich nicht un-
unterbrochen. sondern mit störenden Absätzen vollzieht.
Selbst die beste Technik vermag keineswegs darültcr hin-
wegzutäusohen. dass der Kinematograph verschiedene Einzel¬
bilder in raschester Folge vor unserem Auge aufblitzen
lässt.
Und weiter: Wer je einer kinematographischen Vor¬
führung beiwohnte, sagt sich: Hier wird das hastende
Lehe n zu einem echt amerikanischen Eilzugstcmpo
fort ge wirbelt. Da Ihm kann ici» von der Sensations Wirkung
nicht ganz schweigen. Zusammengepresst in den Raum
weniger Minuten rasen vor dem gequälten Auge die ent¬
setzlichsten Tragödien des Menschen vorüber. Die geistige
Kost, welche die Kinematographen bieten, ist in der Mehr¬
zahl der Fälle schlimm genug. Daran wird durch den
Umstand, dass ein Professor Doyen oder gar Exzellenz von
Bergmann sich beim Operieren kinematographisch auf¬
nehmen liessen, wenig geändert. Das Abrollen de» k:ne¬
in« tographischen Filnibnndes seiet die wirklich zu dem
betreffenden Vorgang erforderliche Zeit auf einen Bruchteil
ich darf wohl ruhig sagen: auf ein Minimum herab Nur
ein Laie kann sagen, dass er nach der kinematographischen
Vorführung bis in alle Einzelheiten liegriffen hätte, wie
man nach von Bergmann eine Amputation des Fusses
vollzieht. Ich werde immer sag«'»: der Kinematograph
bietet in der Hauptsache ein durch amerikanische Technik
zu phantastischer, unhygienischer Schnelligkeit gesteigertes
im wesentlichen ergötzliches, zu Unterricht.szwecken recht
bedenkliches Abbild der wirklichen Vorgänge.
Noch verstärkt wird dieser Eindruck durch den un¬
natürlich schnellen Wechsel der Szenerie
Ganz ln-sonders bei Marineaufnahmen ist dieser Wechsel
recht quälend für den Beschauer. Hier sei nur erwähnt
dass ich bei einem Bilde (Holzindustrie) in 12 Minuten
einen 15 maligen Wechsel der Szenerie, bei einem anderen
(Hetzjagd) in 14 Minuten einen 52 maligen Wechsel der
Szenerie feststellte.
Es kommt hinzu, dass sich die einzelnen photographi¬
schen Momentaufnahmen auf den Filmstreifen natürlich
No. 139.
Der Klnematograph — Düsseldorf.
nicht in allen Einzelheiten gleichen. Durch die Vergröße¬
rungen werden die Abweichungen der einzelnen Photo¬
graphien voneinander noch gesteigert und, wenn man
will, das Auge des Beschauers noch mehr verwirrt.
Schon nach wenigen Abrollungen werden die Films
schadhaft. Ich war erschreckt, zu sehen, wie schon nach
einem Dutzend Wiederholungen dis Bild, abgesehen von
dem lästigen Flimmern, von einer Unmenge heller Streifen
von oben nach unten wie von rieselnden Schneeflocken
zerteilt war. Hier steigert sich die offenbare Diskontinuität
der Bilder ins Unerhörte. Bis auf ungefähr 6 m von der
Projektionsleinwand ist ferner die Struktur des Films
deutlich zu erkennen.
Ermüdung oder Ueberanstrengung der Augen ist die
notwendige Folge beständiger Schwankungen in der Stärke
der Lichtreize. Das Flimmern des Kinematographen stellt
meines Erachtens ein aufs höchste gesteigertes Flackern
einer Lichtquelle dar und ist für die Augen und im weitern
für das Nervensystem ülierhaupt ungemein schädlich.
Gegen die Einführung des Kinematographen in den Unter¬
richt ist daher vom hygienischen Standpunkt aus Ein¬
spruch zu erheben.“
Diese Ausführungen dürfen nicht ohne eine ernstliche
Widerlegung bleiben, denn sie übertreiben einige zuge¬
standene Fehler mancher kinematographischer Schau¬
stellungen, vermengen sie mit anderen, nicht wirklich
bestehenden und sind geeignet, bei Uninformierten ein un¬
begründetes Vorurteil gegen das lebende Bild hervor-
zurufen.
Wir bemerken daher zu den einzelnen Absätzen der
Schenkschen Ausführungen folgendes:
Die ,,L i c h t f ü 11 e“, die der Betrachter vom Pro-
jektionsschirm empfängt, ist weit geringer, als die, welche
ihn von jeder unverdeckten modernen Lichtquelle trifft
oder bei Betrachtung einer sonnenbeschienenen Landschaft
oder auch nur beim Gehen auf der sonnen beschienenen
Strasse. Unleugbar werden manche Personen auch durch
solche optische Eindrücke affiziert. empfinden im Sonnen¬
schein Augenschmerzen, erleiden Tränenausbrüche und
müssen, um sich zu schützen. Rauchgläser tragen. Eine
solche Ueberempfindlichkeit kann aber nicht als normal
gelten und darf nicht Anspruch erheben, für die Gestaltung
der Welt massgebend zu sein: man müsste sonst ausser
den blendenden künstlichen Lichtquellen auch den Sonnen¬
schein abschaffen. Uebrigens darf nicht übersehen werden,
dass die Lichtmenge, die vom Auge von der Projektionswand
her empfangen wird, innerhalb einer Bildvorführung
keine schroffen Aenderungen zeigt, sondern annähernd
konstant bleibt; lästige und vielleicht auch schädliche
Intensitätswechsel treten nur bei Vorfülirungen
ruhender Bilder, also gewöhnlichen Projektionsvorführungen
ein, wenn nicht dafür gesorgt wird, dass auch während des
Bilderweohsels die Projektionsfläche beleuchtet bleibt (indem
nicht ein undurchsichtiger Schieber vorgeschoben wird,
sondern eine Mattscheibe). Man kann einwenden, dass
auch bei kinematographischen Vorführungen ein greller
Intensitätswechsel jedesmal eintritt, wenn eine Bilderserie
beginnt oder endet; dieser Fehler lässt sich aber leicht da¬
durch vermeiden, dass der Vorführungssaal erst nach
Beginn verfinstert und noch vor Schluss des Bildes wieder
erleuchtet wird. Uebrigens hat man in jüngster Zeit
mit Hilfe der von de Mare u. a. angegebenen Einrichtungen
mit Erfolg in hell beleuchteten Sälen projiziert, so dass
jeder schroffe Lichtwechsel ausbleibt. Dem Bilde selbst
aber zu hohe Helligkeit vorzuwerfen, wäre nur bei Igno¬
rierung der physiologischen Tatsache möglich, dass das
Auge in der Iris eine sehr prompt arbeitende Vorrichtung
hat, durch „Abblendung“ die Helligkeit des Lichtbildes
auf der Netzhaut innerhalb weiter Grenzen zu regulieren
Wem das nicht genügt, der kann sich ja bei Projektion.-
Vorführungen noch eine Schneebrille aufsetzen.
Das „F limmer n“ des Bildes ist ein Fehler, der
nur bei Verwendung mangelhafter Apparate oder Film-
so stark auftritt. dass er überhaupt zu Bewusstsein komm
oder gar störend empfunden wird. Ungenaue Transport
Vorrichtungen am Aufnahme- oder Vorführungsapparai
fehlerhafte Verschlusskonstruktionen, in den Perforation«- ,
und an der Fläche abgenutzte Films oder mangelhaft
Bedienung bewirken ein störendes Flimmern; sind aber all
diese Faktoren so in Ordnung, wie sie sein sollen und sein
können, so hat man nicht über diesen Fehler zu klagen
Dies geht auch aus einer einfachen physiologischen Betrac!
tung hervor, die Verfasser dieser Zeilen schon in seinem
Buche über Kinematographie*) gegeben hat. Als Mittelwert
zahlreicher Beobachtungen gilt, dass die Liehtompfinduii,'
die wirkliche Lichteinwirkung um */io bis a /io Sekunde
überdauert: zwei Lichteindrücke, zwischen denen ein
Zeitintervall von durchschnittlich */» Sekunde liegt, ver¬
schmelzen daher zu einem Lichteindruck. Nun beträgt
der Zeitraum der Verfinsterung,. der. bei d>‘X. .V<aEfiihru>_'
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Teilbildern eines kin
matographischen Films liegt, selten mehr als V*o Kekund".
sodass es durchaus unangebracht ist, von „Stössen des
Lichtes“, das von der Leinwand io unser Auge gelangt, zu
reden : weder die Regenerierung des Sehpurpurs (oder » ■ -
sonst liei der Umsetzung der Lichtenergie in Nervenreizei ü
wirksam sein mag), noch die Reizleitung und Apperzepti n
geht mit solcher Schnelligkeit vor sich, dass dieserZwischi i-
raum als Dunkelphase empfunden werden könnte. T i-
sache ist, dass man bei vielen Vorführungen aus den an.
führten Gründen ein störendes Flimmern wahmimi :
dass dies aber nur auf die oft recht elenden Hilfsmit <1
zurückzuführen und heute keineswegs mehr ein inhären <-r
Fehler der Kinematographie ist, beweisen u. a. die V r-
fiihrungen in dem kinematographischen Muster-Theater
der „Internat. Phot. Ausstellung. Dresden 1909", wo mail
zwar auch gelegentlich einen abgeleierten „Leihfilm"
zu sehen bekommt, meist aller völlige Ruhe und Flimm-r-
freiheit feststellen kann.
Der nächste Ein wand ist „das hastende Eil-
zugstemp o“. Ja, ist das nicht leider das Tempo
unserer Zeit überhaupt ? Kann eine Darstellung aus di<-er
Zeit anders sein? Findet das Publikum an anderem In¬
teresse? Uebrigens gibt es zahllose Films, die durchaus
Ruhe und Sammlung, ohne jede Hast bringen, und dazu
gehören gerade die Films, auf die sich die Ausführungen
Schenke beziehen: die naturwissenschaftlichen, überhaupt
belehrenden Films. Gegen Mord und Totschlag, wüste
Zauberszenen und chirurgische Effekthaschereien einiger
Reklame- Opera teure wenden sich seit Jaliren alle besonnenen
Freunde der Kinematographie: ihrer Bekämpfung widmet
sich auch das zitierte Buch in seinen Schlusskapiteln.
Kein lebendes Bild erfüllt wirklich einen belehrenden Zweck¬
wenn es das Tempo des geschilderten Vorganges Iie-
schleunigt. Es handelt sich im Gegenteil oft um eine
Verlangsamung des Zeitablaufes, wie z. B. bei «I«* n
ballistischen Aufnahmen von fVanz, die Schussvorgänge mit
etwa 1 / MO der wirklichen Geschwindigkeit vor'iihren
Den „schnellen Wechsel der Szenerie“ bei solchen
Darstellungen, die verschiedene Phasen eines Vorgänge'“
darstellen, als Vorwurf anzuführen, heisst dasselbe. wte
den Wechsel der BUder auf verschiedenen Seiten eines
Buches tadeln: will ich ohne sinnlose Filmverschwendung
wesentliche Teile von zeitlich oder örtlich sehr ausgedehnten
Geschehnissen darstellen, so muss ich eben öfteren Szenen¬
wechsel eintreten lassen. Von der Geschicklichkeit «es
•> K. W. Woll-Cnpek. „Die K Inomator raphie. Woma. Km-tobU“»
Ziele de* lobenden Hilde«". Dreisten ISO», fnlon Deut-che Vorlaiwro»^ 1 ''
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No. 139.
Der Kinematograph — Düsseldorf.
Aufnehmenden hängt es ab. ob dieser Wechsel ohne Be¬
schwernis vor sich geht oder nicht.
Der folgende Passus über die störende Verschie¬
denheit der einzelnen Aufnahmen ist unverständlich;
eben auf dieser Verschiedenheit beruf.t ja die Wiedergabe
der Bewegung, sie bewirkt nicht eine „Verwirrung", sondern
den Eindruck der Bewegung, ebenso, wie wenn das Auge
die einzelnen Bewegungsphasen des aufgcnom menen Ob¬
jektes selbst erfassen würde.
Was .Schenk weiter über das S c lad haft werden
der Films sagt, beweist, dass er nur n it sehr mangelhaften
Apparaten Bekanntschaft gemacht hat; bei richtig konstru¬
ierten Apparaten wird der Film nur an den verdeckt lau¬
fenden Rändern geführt, kommt in der Bildfläche nirgends
mit schleifenden Teilen in Berührung, kann daher keines¬
wegs „nach einem Dutzend Wiederholungen“ die bekannten
Streifen („Regen“) zeigen, die Folgen übermässiger Aus¬
nützung des Films sind. Die Struktur des Films wechselt
von Bild zu Bild zwanzigmal in der Sekunde und bleibt
daher unwahrnehmbar: übrigens ist Zelluloid bekanntlich
nahezu glasklar, kann daher höchstens von fehlerhafter
Fabrikation herrührende, äusserst schwache Längsstreifen
auf weisen.
Der letzte Absatz ist eine Zusammenfassung der vorher¬
gegangenen Behauptungen, deren Unrichtigkeit im Vor¬
stehenden dargelegt wurde.
Es ist sehr zu bedauern, dass in solcher Weise gegen
ein Hilfsmittel menschlichen Forsehens und Lehrens Stim¬
mung gemacht wird, dem sich seit zwei Jahrzehnten Wissen¬
schaft und Technik mit unermüdlicher Sorgfalt widmeten.
Wenn man hygienische Betrachtungen über die Kinemato¬
graphie anstellen wollte, müsste man auf andere Schäden
verweisen: auf die geringe Grösse und mangelhafte Luft¬
erneuerung der meisten „Kientöppe“, auf die unbequemen
Sitzgelegenheiten, auf die nerven überreizende ..Musik“-
Regleitung durch Klavierpauker. Automaten oder heisere
Grammophons und auf die übermässige Dauer der Vor¬
führungen. Das alles sind aller nicht Fehler, die im Wesen
der Kinematographie begründet sind, sondern organi¬
satorische Fehler, für deren Beseitigung die Gesundheits¬
behörden zu sorgen haben. Sie zu bekämpfen ist von Wert,
eine Pausehal-Aburteilung des lebenden Bildes aber bedeutet
eine Schädigung wirklicher Kulturwerte.
Wolf-Czapek.
Das Recht der Arbeitgeber und der
Arbeitnehmer an Erfindungen*).
Mitgeteilt vom Patentbureau J. Bett & Co., Berlin SW. 48,
Friedrichstr. 224.
Streitigkeiten und Prozesse zwischen Arbeitgebern
und Arbeitnehmern um das Recht an Erfindungen gehören
nicht zu den Seltenheiten. Während die Angestellten
zurzeit energisch versuchen, die Gesetzgebung für ihre
Lage zu interessieren und ihr Los durch etwaige Zugeständ
nisse zu verbessern, rührt sich auch die Industrie, wie eine
jüngst erschienene Broschüre eines bekannten Berliner
Grossindustriellen beweist, um darzutun, dass in einem
geordneten Betriebe mit guter Organisation es erforderlich
sei. dass die Lösung der Aufgaben und die dabei gemachten
Erfindungen dem Dienstherrn gehören müssen.
*. statt^efunden«t» Keld»i*tair»*Verh»nd-
- _ ---a“ wurde die Notwendigkeit bexQ«Uch
■bkltnisse x wischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. «ofen»
— — “ ’ Werkxooiren. Maschinen etc. etc. machten, e'a
ie Firma J. Bett & Co. e
üb«* diese aktuelle Fra«ro d_
-» des Keiehmr«richtest el---
*-* wie das höchste Gericht Dcutachla n**s
Nach § 3 des Deutschen Patentgesetzes hat derjenige
Anspruch auf die Erieilung eines Patentes, welcher eine
Erfindung nach Massgabe des Gesetzes zuerst ange¬
meldet hat. I>er Anmelder braucht demnach keineswegs
der Erfinder zu sein, es können vielmehr rechtliche Verein¬
barungen vorliegen, laut welchen ein Erfinder seine Rechte
einem Dritten abgetreten hat, so dass dieser nun das Recht
der ersten Anmeldung erhält. Die Erfindung an sich selbst
enthält noch kein Recht, sie wird erst gesetzmässig durch
die Anmeldung beim Patentamt zu einem Recht, wild
aber durch die Erteilung eines Patentes zu einem Besitztum,
also einem Wertobjekt, dessen Höhe sich nach dem f Jegen¬
stande, nach der Nachfrage, dem Absatzgebiete und nach
vielen anderen bestimmten, meist wirtschaftlichen Um¬
ständen richtet.
Die Anmeldung braucht aber nicht ausschliesslich
auf eine einzelne Person zu lauten. Anmelder können
vielmehr mehrere, z. B. eine Gesellschaft (A.-G.) sein
Die unangemeldete Erfindung wird aber auch in dem Falle
zu einem Recht, wenn sie von einem Unbe'ugten bein
Patentamt angemeldet ist.
Aus diesen Ausführungen ergeben sich widersprechend«
Ansichten, ferner verschiedene Konsequenzen in dem Ver
hältnis des Anmelders zum Erfinder bezw. zur Erfindung
von denen in diesem Zeilen Klarheit B. über das Recht
des Auftraggebers-, ferner seiner Beauftragtem. Angestellte!
tder Beamten unter Bezugnahme auf die bisherige Recht
sprechung an einer Erfindung näher beleuchtet werden soll
a) Das Recht der Arbeitgeber an Krfindtingeii.
Ein Angestelltem kann unter bestimmten Verhält
nissen Erfindern und Anmelder der Erfindung sein, dex-ii
ist er nicht unter allen L T mständen der ln ha Ist der Er
findung. besonders elann nicht immer, wenn bessernder.
Vereinbarungen nicht vorliegen.
Zweifellos liegt ein Anrecht des Dienstherrn auf Grun«i
eines entsprechenden Dienstvertrages vor, wonach all«'
Erfindungen des Angestellten aus dem Bereiche seiner Tiit is_
keit bei dem Dienstherm dem letzteren gehören sollen
Aber auch ohne einen solchen Dienstvertrag kann der
Dienstherr Rechte an Erfindungen seiner Angestellter
geltend machen, wenn letzterer verpflichtet war, auf
Erfindungen für den Dienstherm Itedacht zu sein (Reichs
Ger-Entschdg. I. Strafsen. v. 8. Juni 99) und die zu diesem
Zwecke angestellten Versuche zu einer Erfindung führten
Liegt eine solche Verpflichtung des Angestellten als r
nicht vor, so hat der Dienstherr kein Anrecht an Erfindungen
des ersteren (Reichs-Ger.-Entschdg. v. 22. April 9S).
Ist. die Erfindung dos Angestellten während des Dien.-r
Verhältnisses beim Dienstherm gemach* und fällt sic in
den eigentlichen Tätigkeitsbereich des Angestellten, so
gehört sie dem Dienstherrn (Reichs-Ger.-Entschdg I
ijivilsen. v. 4. März 03 und I. Zivilsen. v. 25. April 04).
Hat aber z. B. ein Kaufmann, selbst wenn er im Betrieb«-
die Aufsicht hat. ohne Aufforderung mit den Mitteln und
Werkzeugen seines Dienstherrn eine Erfindung gemacht
und ausprobiert, so gehört diese nicht dem Dienstherrn,
der höchstens einen Entschädigungsanspruch für Benutzung
seiner Werkzeuge hat (Reichs-Ger.-Entschdg. I. Zivilsen.
v. 22. April 98).
Erachtet der Dienstherr seine Erfindungen als Be¬
triebsgeheimnis. so hat auch der Angestellte sie als solche
anzusehen und zu hüten (Reichs-Ger.-Entschdg. III. Straf¬
senat v. 27. April 99).
Eine Etablissements-Erfindung ist eine solch«', die
von den Angestellten innerhalb des Rahmens ihrer dienst¬
lichen Tätigkeit oder in Ausübung ihrer vertraglich«'' 1
Verpflichtung gemacht ist und gehört nach der bisherig«'* 1
Rechtsprechung in allen Fällen dem Dienstherrn. Wenn
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No. 139
Der Klnematograph — Düsseldorf.
der Angestellte eine Erfindung bei Gelegenheit seiner
Arbeiten in der Fabrik des Dienstherrn gemacht hat,
so ist dies noch kein Grund für Vorliegen einer Etablisse¬
ments-Erfindung (Reichs-Ger.-Entsehdg. I. Zivilsen. v.
25. April 04) und hat der Dienstherr kein Anrecht an der
Erfindung seines Angestellten, wenn die vorgenannten
Voraussetzungen nicht vorliegen.
So wird der Dienstherr l>ezw. Arbeitgeber auf Grund
der Entscheidungen von Fall zu Fall erörtern können,
ob eine Erfindung seines Angestell en oder Arbeitnehmer
dem letzteren oder ihm zugesprochen ist. Es sind dat>ei
zweckmässig die Fragen zu stellen :
a) War der Angestellte zu Erfindungen vertraglich
angehalten ?
b) Ist die Erfindung als Erfüllung eines Auftrages
und der dazu erforderlichen dienstlichen Verrich¬
tungen anzusehen?
c) Liegt die Erfindung im direkten Bereiche der Tätig¬
keit des Angestellten ?
d) Ist die Erfindung während der dienstlichen Tätigkeit
des Angestellten und mit den Mitteln des Dienstherrn
gemacht ?
Die Beantwortung der vorstehenden Fragen wird die
Stellung des Angestellten zum Dienstherrn klären und die
Entscheidung über das Eigentumsrecht an der Erfindung
erleichtern.
b) Das Recht der Arbeitnehmer.
Ist der Angestellte oder Arbeitnehmer auf Grund
seines Dienst vertrage« verpflichtet, auf Erfindungen in
bestimmtem Gebiete für seinen Dienstherrn bedacht zu
sein, und macht er Erfindungen auf anderem, dem erst¬
genannten fernstehenden Gebiete, so hat der Angestellte
oder Arbeitnehmer ein Recht an seiner Erfindung (Reichs-
Ger Entschdg. I. Zivilsen. v. 22. April 98, I. Zivilsen.
v. 25. April 04). Hat der Angestellte die Werkzeuge und
Mittel des Dienstherrn zu seinen Versuchen mit der Erfin¬
dung benutzt, so macht er sich schadenersatzpflichtig,
doch kann der Dienstherr dafür ein Anrecht an der Erfin¬
dung nicht geltend machen. (Reichs-Ger.-Entsehdg. I.
Zivilsen. v. 22. April 98.) Die Entscheidung darüber,
unter welchen Voraussetzungen die Erfindungen der An¬
gestellten, Bediensteten oder Arbeitnehmer dem Dienst¬
herr« gehören, ist ajs dem Wesen des Dienstverhältnisses,
des Auftrages, der Geschäftsführung abzuleiten (Reichs-
Ger.-Entsehdg. I. Zivilsen. v 25. April 04).
Macht z. B. ein angestellter Chemiker eine Erfindung
auf ein Präparat, das sich nicht auf die von seiner Fabrik
hergestellten Präparate, deren Fabrikation und deren
Verwendung bezieht, so gehört die Erfindung auf das
Verfahr^ zur Herstellung des Präparates ihm und nicht
seinem Dienstherm (Reichs-Ger.-Entschdg. I. Zivilsen.
v. 25. April 04). Hat ferner z. B. ein Meister in einer Bogen¬
larapenfabrik, der die technisch richtige Fabrikation von
Dauerbrandbogenlam^ten zu überwachen hatte, eine Er¬
findung auf eine neue Dauerbrandbogenlampe gemacht,
so steht, da er nicht mit Lösung von gestellten Aufgaben
und Erfindungen betraut war und im Anstellung«vertrage
nichts von Erfindungen und deren Rechten erwähnt ist,
seinem IKenstherm kein Anrecht an seiner Erfindung zu
(Reichs-Ger.-Entschdg. I. Zivilsen. v. 17. April 07).
Wenn z. B. ein technischer Leiter und Direktor einer
Fabrik ein Patent auf eine Teig-Formpresse erhält, deren
Zeichnung in ihren Grundzügen einer in der Fabrik herge¬
stellten Presse entnommen ist, so gehört das Patent dem
Dienstherrn auf Grund des Dienstverhältnisses als leitender
Direktor (Reichs-Ger.-Entschdg. I. Zivilsen. v. 25. April 04).
Einem technischen Leiter in einer neuen Sprengstoffabrik
hat das Reichsgericht in seiner Entscheidung vom 5. Okt. 03
bestätigt, dass ein Jahresgehalt von 5500 Mk. viel zu
niedrig erscheine, um Anspruch auf die Ergebnisse de’
erfinderischen Tätigkeit machen zu können, und eine Er
findung des Angestellten diesem als sein Eigentum zu
erkannt.
Dagegen hat die Besch werde-Abteilung II des Kaiser
liehen Patentamtes in ihrer Entscheidung vom 17. Februai
1904 einem ersten Ingenieur mit «OOO Mark Jahresgehalt
der das technische Bureau und den Betrieb unter siel
hatte und mit Kapital am Geschäfte lieteiligt war. eile
Erfindung an einem Gliedersessel aberkannt und als widei
rechtliche Entnahme seiner Firma hingestellt, weil der in
leitender Stellung stehende Ingenieur in Ausübung seine
Dienstes Gelegenheit und Veranlassung hatte, allen Erzeug
nissen seiner Firma nahe zu treten.
Ist im Dienst vertrage vereinbart, dass die Erfindungen
des Angestellten dem Dienstherm gehören, so ist ein besoi.
derer Aneignungsakt nicht erforderlich Gibt der Dienst
herr aber seinem Angestellten die Erfindung frei, so kann
er später ein Vorbenutzungsrecht auf Drund des § 5 für
sich nicht in Anspruch nehmen (Reichs-Ger.-Entschd;
I. Zivilsen. v. 14. Dez. 03).
Je nachdem nun die Stellung des Angestellten zum
Dienstherrn eine solche ist, dass aus der ganzen Art (1> -
Dienstverhältnisses geschlossen werden muss, es solle das
Ergebnis etwaiger erfinderischer Tätigkeit des Angestellt« u
dem Unternehmen, in dem er steht, zitfliessen. aber weil r
eine erfinderische Tätigkeit verlangt oder zugemutet wird
und daher im Dienst vertrage nichts darüber enthalten 1
auch die Tätigkeit des Angestellten eine solche ist, da-s
er zu Erfindungen Anregungen nicht erhalten hat, o
wird ohne Schwierigkeit gefolgert werden können, w« in
das Eigentumsrecht an der Erfindung zusteht.
Eine Ausnahmestellung der Angestellten und Arb»-«t-
nehmer nehmen die angestellten Ingenieure ein und -t
deren Tätigkeit besonders sorgsam zu prüfen, ob sie eine
solche ist, die in den Bereich der Erfindertätigkeit füllt
oder nicht. Meist wird man hier sagen können, dass stets
dann nach der bisherigen Rechtsprechung eine Erfindung
dem Dienstherm gehört, wenn sie in das Gebiet der \ >n
dem Ingenieur zu lösenden Aufgaben fällt, vorausgesetzt,
dass er mit Lösung dieser Aufgabe beauftragt war.
Um Sicherheit zu erlangen, lege man sich folgende
Fragen vor:
1. War man durch Vertrag zur Abgabe von Erfin¬
dungen verpflichtet ?
2. Ist die Erfindung in Verfolg eines Auftrages ««ier
einer Anregung des Dienstherm oder aus freiem
Antriebe gemacht?
3. Fällt die Erfindung in den Bereich der dienstlichen
Tätigkeit des Angestellten ?
4. Wurde die Erfindung während der dienstlichen
Beschäftigung oder in der freien Zeit vom Ange¬
stellten gemacht ?
Nach Beantwortung der aufgeführten Fragen wird
man meistens imstande sein, ein Urteil über das Anrecht
an der Erfindung zu fällen und wird die dienstliche Tätig¬
keit des Angestellten auf («rund des Anstellungsvertr.ig«*
oder sonstigen gegenseitigen Abkommens in allen Fallen
wohl den Ausschlag gehen. Aller auch die Art und Weise
wie die Erfindung zustande gekommen ist, wird eine
grosse Rolle spielen.
No. 139
Der Klnematograph — Düsseldorf.
| CsSSBgg) | Aus der Praxis |f@SS0gge) | || || Zitk - Zack |[1
Neue Kinothealer.. Wittenberge. Aug. Greune
eröffnete Bahnstrasse 72 einen Kiiu-rnutograph unter dem
Namen C'entral-Theater. — Flölia i. .Sa H. Kunze &
Lorenz eröffneten ein ständiges Kinematographentheater.
Berlin. Hin neues weltstädtisches Unternehmen hat
in der Friedrichstrame Ecke Taulenstrasse in den letzten
Wochen seine Pforten geöffnet. Eine Gesellschaft, welche
beabsichtigt, auch in anderen bedeutenden Städten des
In- und Auslandes kinematographische Unternehmungen
mit grossem Kapital in die Wege zu leiten, hat hier an
einer Stelle, wo man den Mietspreis der Räume sehr gut
nach Quadratzentimeter berechnen kann, unter der Firma
„Biophon - Variete“ ein eigenartiges kinemato-
graphisches Theater erstehen lassen. Wie wir uns durch
Augenschein sellwt überzeugten, ist tlas Arrangement
trotz des verhältnismässig ungünstigen Raumes ein glück¬
liches zu nennen und war die Auswahl der Bilder eine gute
Der Besuch ist durchaus tiefriedigeiid und unterhielt sich
das Publikum, wie der Augenschein lehrte, sehr gut. Be¬
sonder» eins wird unsere I>-ser interessieren und das ist die
vorzügliche Leistung des Vorführungsapparates. Wie wir
hören, handelt es sieh hier um eine vollständig neu«* Kon¬
struktion eines Is-kannten Kinematographen-Konstrukteure
und soll dieser Apparat, welcher hier zum ersten Male in
einem Kinematographentheater praktische Verwendung
findet, gegenülier allen bekannten Konstruktionen wesent¬
liche Vorteile bieten. Die Transportvorriehtung soll auf
ganz neuen Prinzipien beruhen, sotlass ein kurzer Bildzug
und damit die grösste Lichtausnutznng, sowie ein alisolutes
Stehen der Bilder gewährleist« t Ist. Wir hoffen, iilier dies«*
eigenartige Kinematographenkonstruktion. welche auch
zum Patent angemeldet s«>in soll, demnächst unseren Lesern
Näheres mitteilen zu können.
obr. Imperial-Kino, Dresden, hat jetzt eine Roll¬
treppt“. die den Besucher mühelos ins erste Stockwerk
emporführt. Am 19. August gab es ein neues Programm:
Der bezwungene Schwiegervater; Die Ganter-Reklame;
Ein altes Täuliehen; Tonbild aus ..Samson und Delila" —
lauter amüsante Films. Im nächsten Sommer will der
Besitzer einen Kino im Garten, als erster in Dresden,
eröffnen.
obr. Der Dresdner Vogelw iesenbrapd hat den L e i p-
zigern einen heilsamen Schrecken eingejagt: schnell
haben die Stadtverordneten eine Ratsvorlage angenommen,
die 5000 Mk. fordert für Anlage von Wasserposten zur
Erhöhung der Fetersicherheit des Messplatzes, wo die
Michaelismesse vom 29. August bis 19. Septemlier statt¬
findet.
-s- Die englischen Filmfabriken führen seit längerer
Zeit bitt«“re Klagen über den Missbrauch von Films, die sie
ihrer Kundschaft zur Ansicht senden. In vielen Fällen
sind die Films in völlig altgenutztem Zustande retourniert
worden, und man hat selbst die Erfahrung gemacht, dass
ein Schausteller monatelang sein Programm mit Hilfe von
Film» zusammenstellt«“, die ihm zur Ansicht g«“sandt worden
waren. Um dem Missbrauch abzuhelfen, hat die Nor-
disk Film Co. eine Neuerung eingeführt, die sich
zweifellos als praktisch erweisen dürft«-. Nach dem Titel
des Bild«>s f«>lgt ein zweiter Titel mit der Aufschrift:
,,P r o b e f i 1 m. Nicht für öffentliche Schau¬
stellungen." Diese Aufschrift wiederholt sich auf
jedem Film noch ein- oder zweimal und damit sie nicht
von unbefugter Seite b«*»eitigt werden kann, ist auf den die
Inschrift mit «lern Film liefestigenden Verbindungsstücken
ein Siegel mit dem Fabrikzeichen angebracht. Die Firma
lehnt es auf jeden Fall ab, Films zurückzunehmen, bei denen
die Siegel beschädigt sind.
Ein Opfer seines Berufs wäre beinahe der beaond« rs
in unseren Kreisen lickannte Optiker und Kinemutograph« n-
teehniker Oskar Messt er geworden und geht uns
v«in d«‘mselben über seine Fahrt nach Russland, iilier welche
in «len Tageszeitungen die widersprechendsten Mitteilungen
veröffentlicht wurden, nachsteheiuier Bericht zu:
„Als Mitgli«“d des Berliner Luft»chiff(*rvereina trat i«*h
am Mittwoch, den II. August, nachmittags 2 Uhr. mit dun
Führer <!«•« Ballons „Tschudi“, Herrn Dr. Brinkmann,
die Luftreise an, um mit einem Kinematographen während
der Fahrt über Berlin kinematographische Bilder herzu¬
stellen. Ein scharfer südöstlicher Wind führte uns rasch
über Berlin und dcss«“n östliche Vororte. Wunderbare
Panoramen iioten sich uns beim Uel»erfliegen d«*r mär¬
kischen Seen dar. In den Nachmittagsstunden erreichten
wir eine Höhe von über 2000 m. Gegen Abend passierten
wir die Stadt Forst und hi«?ss <•» nun. den von «1er Sonne
nicht mehr bestrahlten Ballon, welcher durch die Abkühlung
des Gases stark sank, durch Abgeb«“n von Ballast in eine
Gleichgewichtslage zu bringen. Wir schwebten bald in
einer Höhe von etwa 150 m, mit den Bewohnern der Ort¬
schaften Zurufe austauschend und das Wild im Wald und
Feldern verscheuchend, dahin. Da wir noch genügend
Ballast bei uns führten, entschlossen wir uns, trotzdem
wir weder Proviant noch irgend welche Utensilien für «-in«*
längere Abwesenheit von Berlin mitgenomnu-n hatten, die
Nacht durchzufahren. Richtung hatten wir genau auf
Breslau und überflogen dieses nachts 12 Uhr. Die Ih-11
erleuchtete Stadt machte aus der Vogelperspektive dadurch
einen überwältigenden Eindruck, dass die Laternen «Irr
Plätze und Strassenziige in ihrt“r Gesamtwirkung einer
grossartigen Illumination mit unzähligen Sternen und
Schnörkeln glich. Nachdem B r i e g und O p p e 1 n
passiert war, sichteten wir während der Dämmerung
Tarnowiti. Wir drehten südsüdöstlich und hofften,
an der russischen Grenze vorbei na«-h Oesterreich zu ge¬
langen, um möglichst noch d<*n ganzen näehst«“n Tag duri-h-
zufahren. Die Laune d«“s Windes trieb uns nach Beut h «• n.
östlich direkt der russischen Grenze entgegen. Wir waren
uns klar, das» w ir noch auf deutschem Boden landen mussten,
um wegen der mitgeführten Apparat«* in Russland k« ine
Unannehmlichkeiten zu haben. An ein so sehnelies Landen
war jedtich deshalb nicht zu denken, weil wir dauernd
rauchende und hell flammende Schornsteine von Zechen und
Hütten überflogen. Als Dr. Brinkmann schon ülier
der letzten Hütte das Ventil zog, wodurch wir von 35«' m
auf 250 m herabsanken, ertönten di«« ersten Schüsse von
russischer Seite und zog der Führer, um die Grenze nicht
zu überschreiten, sof«irt in einer Höhe von über 200 ni die
Reissleine, wodurch der Ballon aus seiner beträchtlichen
Höhe in rasender Geschwindigkeit nietlersauste. Der in
tieferen Schichten bis zum Sturm zunehmende Boden" ind
trieb uns während des Falles über den Grenzfluss hinüber,
sodos» wir ca. 200 m jenseits der Grenze landeten. W' r
Italien es lediglich der hohen Windgesch w indigkeit zu ver¬
danken, «lass wir bei dem Aufschlagen d«*s Korbes nid
heilen Gliedern davon kamen. Während des Falles und
auch noch nachdem der Ballon entleert auf dem Boden htg-
galten die russischen Grenz»«il<lat«“n etwa 25 scharfe Schüsse
auf uns ab. Dr. Brinkmann war d«*r erste, welcher
aus dem Korb heraussprang, und mit der Mütze den i* 1 *’’
umzingelnden Soldaten winkte, nicht zu schiessen. * n '
selben Augenblick sali ich, wie ein etwa 50 m von uns entfern*
knieemler Soldat auf uns anlegte und feuerte. Ich ne
Herrn Dr. Brinkmann zu, sich zu ducken, was er auch t»
und wodurch ihm vielleicht eine Verw undung erspart blieb
Die Soldaten kamen nun näher und verboten uns, den Inh»*
des Korbtss zu berühren. Kosaken kamen herangespreng*
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Der KInematograph — Düsseldorf.
und galloppierten nach Feststellung des Tatl>estandes zur
nächsten Grenzstation. Wir mussten nach der um 4 Uhr
morgens erfolgten Landung 5 Stunden auf freiem Felde
die Ankunft des Kommandanten der Grenzwache ahwarten
und führte uns der Rittmeiste • Petropawlowsky
zu einer :l Stunde entfernten Station und gal» uns in seiner
Wohnung ein Festessen im wählen Sinne des Wortes.
Bei einem Verhör der die Schüsse abgebenden Soldaten
wurde festgestellt, dass dieselben nur scharfe Patronen bei
sich führten und dass dieselben jedes Gefährt, welches an
dieser Stelle die Grenze passiert, mit Gewalt, d. h. durch
Schiessen anzuhalten halten. Hin Soldat erklärte auf
Befragen, warum er geschossen hal»e, er hätte uen an-
kommenden Ballon für ein über die Grenze fliegendes
Haus gehalten, ein anderer behauptete, wir hätten, nach¬
dem er geschossen habe, eine andere Fahrtrichtung ein¬
genommen. Schnell verstricher bei unserem liebens¬
würdigen Gastgeber die angenehmen Stunden und wurden
wir um 5 Uhr unter grosser Eskorte von Grenzsoldaten,
Polizisten. Tscherkessen und Kosaken, welche das geladene
Gewehr, den Finger am Hahn in der Hand hatten, nach
Sosnowice geführt. Vor dem Polizeiamt wurde unser Tross
von einer grossen Menschenmenge, welche durch Peitschen
und Knutenhiebe auseinander getrielien wurde, empfangen.
Der Landrat empfing uns persönlich mit äusserster Liebens¬
würdigkeit, traktierte uns mit den obligaten Zigaretten,
Tee, Bier und Wutki. Während einer Beratung der wüsten
Organe Sosnowices wurde nach Warschau eine diesen
Grenzzwischenfall erklärende De{**sche aufgesetzt und
uns eröffnet, dass der Ballon und die Instrumente auf der
Polizei bleiben müssten, dass wir jns in ein sogenanntes
Hotel zu begeben hätten und den Stadtlwzirk nicht verlassen
dürften. Vom Donnerstag bis Sonntag früh hatten wir den
Vorzug, die Genüsse dieses echt russisch-polnischen Oert-
chpns geniessen zu dürfen, wol>ei wir uns durch die dauernde
Nähe der Polizei-Organe nicht vereinsamt fühlten. Wir
warteten von Stunde zu Stunde auf eine Nachricht aus
Warschau, dass die dahin gesandten Karten nicht ver¬
dächtig seien, sodass man uns als Spione nicht weiter
bewachen brauchte. Am Sonnabend nachmittag wurden
wegen des Schabbes die Polizeibureaus erst um 5 Uhr
wieder geöffnet und uns die erfreuliche Mitteilung gemacht,
dass aus Warschau immer noch nicht Nachricht eingegangen
sei. Man erklärte uns gleichzeitig, dass wir sofort ins Ge¬
fängnis wandern würden, wenn di»- Nachricht käme, wir
seien auch nur verdächtig und erzählte uns ein Beispiel,
dass sich vor einer Zeit ein Tourist, welcher im Touristen¬
anzug mit kurzen Hosen eine Fusstur machte, nach Ansicht
eines Polizisten durch diesen Anzug verdächtig gemacht
hat! Er wurde sistiert und man fand bei ihm 2 Karten,
eine aus Krakau und eine aus Dresden, das war sehr ver¬
dächtig ' Aus diesem Grunde wurde er als Gefangener nach
Petersburg gebracht und solange in die Schlüsselburg
gesperrt, bis sich seine vollständige Ungefährlichkeit be¬
wiesen hatte. Wir waren uns klar. dass, wenn dieser Mann
verdächtig war, dass wir uns alsdann durch Ueberfli»-gen
der Grenze, durch Mitnahme eines kinematograpliischen
Apparates, durch Mitführen von russischen Karten, durch
Mangel eines visierten russischen Passes, schwer verdächtig
gemacht hatten und sandten eine Depesche an die betr.
deutsche Behörde mit der Bitte um Hilfe. Inzwischen
hatte man aber auch von Beuthen und Berlin aus Schritte
beim Auswärtigen Amt eingeleitet und dieses hatte sich
mit dem deutschen Botschafter in Petersburg in Verbindung
gesetzt Diese Massnahme hatte Erfolg, denn nach 11 Uhr
abends wurden wir zum Herrn Landrat gerufen und wurde
uns ohne Angabe von Gründen eröffnet, wir könnten
sofort abreisen. An der Bereitwilligkeit und der Art der
Unterhaltung merkten wir deutlich, dass von oben herab
ein Befehl gekommen war, welcher den Sosnowicer Organen
unangenehm war. In recht gedrückter Stimmung begleitete
uns der Herr Landrat persönlich zu dem Ballonkorb, in
welchem wir feststellen sollten, ob alle Instrumente vor¬
handen waren. Wir erkannten das Vorhandensein gern an,
froh von dem russischen Joch befreit zu sein. Wir wusst» n
genau, dass man den Korb und die Instrumente auf d .>
gewissenhafteste bei Tage und hei Nacht beim Scheine
von Laternen in unsuchgemüsser Weise untersucht hatv
und war es mir klar, dass die gemachten Aufnahmen zum
grössten Teil verdorben sein mussten. Am nächsten Morgen
wurde v»»r der Abfahrt im Beisein der russischen Polizist, n
und der saulx-ren Bevölkerung vor dem Bahnhof ein
Gruppenbild gemacht und der Ballon nach verschiedenen
Zwischenfällen in dom Passbureau verladen. Schon s. 1s
wir im Zuge sassen, kam ein Zollbeamter mit der Anordnung,
der Ballon müsste wieder ausgeladen werden, weil er in
Russland nicht verzollt sei. Alles das was das Militir
und die Polizei mit uns gemacht hätte gehe d»*r russischen
Zollbehörde nichts an. Na»-h einem kräftigen Händedru- k
gab er sich jedoch zufrieden und wir dampften vergnügt
über unseren Grenzfluss.
| (sSBeSg || Uereinsnadirichten [| CsSflgg) j
Frei« Verein gung der Kinematographen-Operateure Deutsch¬
lands (Sitz Berlin.) VVraim. ilung am iS. August in Selicols Lot il.
Berlin. Hehützenstraase 7H. l>er Vorsitzende. Kollege Lutze, <-r. ’t
nete imeh Begrüxsung der erscliienenen Mitglieder und Gü te
nachts 1,1 l T lir die Versammlung. Nach Verlesung des Prntok- II-
d»-r letzten Versammlung, weleln-s Annahme fand, wurden dir
Kollegen Dünhaupt, Ala-nnith, Mähst und Junkel als neue Mit¬
glieder uufgenommen. Laut Beschluss der letzten Mitgli.sl r
Versammlung und anlässlich der im Heptetnber stattfinden. I
Generalversammlung, in welcher auch N.-usatzung der Stattlich
vorgesehen ist-, wurde die Wahl einer fünfgliedrigen Statut, ti-
Knrnmiasion vorgenommen. Gewühlt wurden die Kollegen Lut/.«'.
Wehnort, Abenroth, Lowatikofsky und Dünhaupt. Hieran schloss
sicli die Wahl der Kasscnrevisoren. dieselben rekrutieren sieh ans
den Kollegen Klsner, Dünssmann und Lewankofsky. Des weiteren
wird beaehloesen, dem Kollegen Kranke einen eingeachriebei.cn
Brief zu senden, in welchem er aufgefordert werden soll, unverzüglich
seinen Verpflichtungen dem Verein gegenüber nachzukomn n.
da durch wiederholt unentschuldigtes Fernbleiben von den \ .-r-
sainmlutigcn eine grobe Pflichtverletzung erblickt wird. Koll.gr
Dünke als A ri »ei tanaeh weis Vorsteher ermahnt die arbeitxlo >"
Kollegen, das Arbcitsuaehweisreglement strikt« zu befolgen,
andernfalls eine geregelte und gerechte Besetzung der Plätze um
gc-sehlossen ist. Ferner wird Iswehlossen, eine Präsenzliste aiizu-
fertigen, und Mitglieder, die länger als 13 Wochen mit ihren Bei¬
trägen im Rückstand sind, monatlich einmal in den Versammlun_. il
bekannt zu geben. Mit einer kräftigen Ermahnung dos Vorsitzen. I. n.
unaufhörlich für unsere Wroinigung zu agitieren, und »len Zu¬
sammenkünften regelmässig beizuwohnen, erfolgt' Schluss .l«f
Versammlung.
|BtS^)B]| Gesdiältlldies flBC^^w j
JihIit Kinobesitzor, der Heine Kinnahn.cn erhöhen will, sollte mH
dem bisherigen System des verdunkelten Raumes bre.li.-n
und sich die Einrichtung, Vorst e’llungen in erleuch¬
tetem Saal vorzuführen, lieacltaffen. Durah den erleucht.1''"
Saal wird ein grosser Teil der Bedenken Ix-seitigt, die bisher g> "
die Küiotheater erhoben wurden. Die vorgefiihrtcti Bilder seilst
büssen an Brillanz nicht »las geringste ein, im Gegenteil, sie gewinnen
nur dadurch. Die Einrichtung ist mit D. R. G. M. 382 381 in*
deutschen Reiche geschützt und in den meisten Kulturst.«it<‘ n
patentiert. Eine weitere Neuheit die sich gewiss sehr rasch ISali#
brechen wird, ist ein englisches Piano, automatisch -pie-
lend und von bisher unerreichter Klangfülle. Klavierspieler
Orchester werden hierdurch im Kinotheater überflüssig. l'k
eingangs genannte Vorrichtung und das Piano ist durch Hello.
N e u h e tt e n -V e r t r i e bO. m. b. H.. B o r 11 n C. 19, W s 11
strasse 17—18 zu beziehen.
| | Briefkasten | [
Q. D. Werden Sie bei dem Magistrat über die Höhe der l.u*
barkeitssteuor vorstellig. Legen Sie dem Magistrat die Unmöghf"'
kei dar. derartig hohe Steuern zu entrichten. Wenn das nicht*
nützt, wenden Sie sich an den Regierungspräsidenten. Ach**
Mittel'gibt es nicht.
Der Klnematograph — Düsseldorf.
No. 139.
Aus dem Reiche der Töne
Sprachenerlernung u. Sprechmaschine*).
Du vorhandene Material — Intereme li-
— Inlerewe der Fabriken für den Sprachunterricht — Manuel der sprech-
maachino — Vorteile ihrer Verwendung beim Sprachunterricht: Anfan«»-
uliterricht, Obemtufe; Oewdbnuns an den Tonfall der fremden Sprachen:
~—*-*- ' a tJehdrit; Mitieaen de« Texte»: Muaterudltlue Auaaprarlir: Jeder-
-• —iveränderlich; Rexltationaplatteu: Poutacher Hekla-
*-*"-■— ‘ wherluo Krfahnmut'ii " ' '
iwnüber dem Verkeh
■ I Vivat
Wenn auch die Sprechmaschine noch einige Zeit
brauchen wird, um den Weg in jede Schule zu finden, so
wächst doch das InterBase für ihre Verwendbarkeit beim
Unterricht in Schulkreisen von Tag zu Tag; der Zeitpunkt
ihrer allgemeinen Einführung rückt immer näher. Bis vor
kurzem mussten die Anhänger dieser wunderbaren Er¬
findung darüber klagen, dass es noch vollständig an Berichten
über die in der Unterrichtspraxis gemachten Erfahrungen,
an geeignetem Unterrichtsmaterial — Büchern wie Auf¬
nahmen — sowie an einer Zusammenstellung der wirklich
brauchbaren Platten fehlte. Heute aller sind diese Klagen
nicht mehr berechtigt; eine Reihe von Fachmännern hat
ihre Erfahrungen über die von ihnen angewandten Unter¬
richtsmethoden mitgeteilt, wir haben jetzt schon ?ine Anzahl
geeigneter Platten, sowohl vorzügliche Rezitationen als
auch eigens für den Unterricht geschaffene Aufnahmen,
und wir besitzen ein Verzeichnis der vorhandenen Sprech-
maschinenplattcn. die sich als geeignet für «len Sprach¬
unterricht erwiesen Italien, und auch schon ein Uebungsbuch
nach piner Unterrichtsmethode, die von einem Schulmann
in der Praxis erprobt ist und jetzt von einer Anzahl Schulen
angewandt wird.**)
Es fehlt nun in Lehrerkreisen auch nicht an Interesse
für diese Fragen; aber viele Lehrer können sich trotzdem
nicht dazu entschliessen. zur Benutzung der Sprechmaschine
beim Unterricht überzugehen. Oft genug hat diese Abneigung
gegen die Einführung des Grammophons ihren Grund in der
Unkenntnis, die vielfach auf diesem Gebiete herrscht.
Wird er bekannt gemacht mit dem, was heute die Sprech¬
maschine leistet und was an Unterrichtsmaterial vorhanden
ist, so dürfte mancher Lehrer nicht mehr zögern, sich dieser
Errungenschaft des menschlichen Geistes beim Unterricht
zu bedienen oder zunächst wenigstens für sich einen Ver¬
such anzustellen. Wer aber die heutigen Leistungen der
.Sprechmaschine nicht kennt, darf sich kein Urteil über
sie erlauben.
Die Abneigung gegen Sprechapparate ist wohl zu er¬
klären nach den grossen Misserfolgen, die der Phonograph
in früheren Jahren als Unterrichtsmittel gehabt hat. Doch^
das ist schon lange her; die heutige Technik erzeugt durch¬
aus brauchbare Platten und Maschinen zu billigen Preisen
und ermöglicht die Wiedergabe mit grosser Vollkommen¬
heit. Auch die Schulen in Deutschland beginnen jetzt mit
der Einführung; in England und Dänemark bedient man
sich schon seit .fahren an vielen Schulen dieses Hilfsmittels,
in Italien hat die .Sprechmaschine unter den Schulmännern
viele begeisterte Anhänger. Die Versuche und Arbeiten
von Professor V. A. Reko in Wien sind in Fachkreisen wohl-
tnen dlezcn Autaatz der No. I dar bol Wilhelm Vlolrt In
Ion Zeitaclirift ..Spraohenorlornnnir und Spnobmaarhln.-•••
60 IT«. Der Verla« i*t auf Wunsch zu näherer Auskunft
I und Lteferun« «rolsneter Spreohmasehlnen und Sprach-
__Quntre Saisons. Ein Uebancs- und Hllfsbuoh zur Ein-
• französische Sprache mit Hilfe der Sprcohmasohlne. Heft I:
Mit einem Hilde (Wilhelm Vlolet In Statuten. Preis CO Pf« j
bekannt; Professor Fr. V. Zläbek in Brünn hat eingehende
Versuche über die Verwendung des Grammophons in der
Schule vorgenommen; in Deutschland tritt Dr. G. Pan-
concelli-Calzia in Marburg als Vorkämpfer auf. Es reg!
sich ülierall; in den Fachzeitschriften — sowohl in päda¬
gogischen Blättern als auch in der Fachpresse des Sprech-
maschinenhandels — melden sich Scnulmänner zum Wort,
um über ihre Erfahrungen zu berichten. Es handelt sich
daliei nicht mehr nur um private Untersuchungen einzelner
Lehrer, sondern es mehren sich die Fälle, in denen Lehr-
anstalten die Sprechmaschine für den deutschen und fremd¬
sprachlichen Unterricht offiziell einführen. Besonders
Bayern geht, wie wir feststellen konnten, in dieser Beziehung
frisch voran.
Wenn sieh die Erfolge der Sprechmaschine auf diesem
Gebiete mehren, wird sieh auch bei den Fabriken bald ein
besonderer Wetteifer einsteiler, um mehr geeignetes Material
zu sehaffen. Anfangs brachten diese der Sache wenig Ver¬
trauen entgegen; aber man lies.“ es auf einen Versuch an-
kommen und - das muss offen gesagt werden — an Geld¬
opfern nicht fehlen. So ge ang es durch Vermittlung von
Professor Reko. dem Leiter d«-s Instituts für e xp e rim entelle
Phonetik und Phonautograahie in Wien, eine Anzahl von
Platten zu schaffen, die eigens für den fremdsprachlichen
Unterricht bestimmt sind und ihren Zwecken in jeder Weise
vorzüglich entsprechen.
Die Verwendbarkeit der Sprechmaschine hängt in der
Hauptsache von der Deutlichkeit der Wiedergalie ab; es
muss demnach vor allem untersucht werden, ob die Maschine
in dieser Beziehung den Ansprüchen, die man billigerweise
an sie stellen muss, genügt. Wenn wir es nun im folgenden
unternehmen, auf die gross?!! Vorteile hinzuweisen, welche
die Benutzung der .Sprechmaschine im Sprachunterricht
jeder Art gewährt, so wollen wir von vornherein betonen,
dass wir uns den Mängeln, die heute den Grammophonen
und Platten noch anhaften, in keiner Weise versehtiessen.
Während die Selbstlaute vollkommen natürlich wieder¬
gegeben werden, haften der Maschine — das ist nicht zu
verkennen — bezüglich der Wiedergabe einiger Mitlaute
gewisse kleine Sprachfehler an. die am deutlichsten liei den
Reibelauten (s und f) zu bemerken sind. Auch das Näseln
bei der Wiedergabe ist hier zu erwähnen; doch gibt es schon
Platten, die davon vollkommen frei sind. Die sogenannten
..Mitschwingungen“ (die Töne sind von andern Sehall¬
erscheinungen begleitet) können durch ein in den Trichter
gestecktes dünnes Tuch gedämpft und fast unmerklich
gemacht werden; für die Wiedergabe von Sprachauf¬
nahmen ist dieses Mittel sehr zu empfehlen. Die Nadel
verursacht ein Neliengeräuseh, das im allgemeinen verhält¬
nismässig gering ist; je nach der Beschaffenheit der Platte
verschieden stark, ist es bei manchen Platten schon fast
gar nicht mehr bemerkbar. Uebrigens gewöhnt man sich
schnell daran, wie überhaupt wohl allgemein mit vollem
Recht behauptet werden kann, dass, man sieh sehr bald
in die Sprechmaschine hineinhört. Die erwähnten Fehler
sind auf jeden Fall bei Benutzung guter Erzeugnisse '.i
gering, dass sie gegenüber den grossen Vorzügen, die die
Sprechmaschine bietet, auch bei ihrer Verwendung als
Hilfsmittel zur Sprachenerlernung keine Rolle spielen
(Fortsetzung folgt.).
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